Potsdam-Mittelmark: Sonnige Aussichten für Solarpark in Werder
Bauausschuss und Bliesendorfer Ortsbeirat befürworten das Projekt / Betreiberbüro soll nach Werder
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Werder (Havel) - Windräder auf der Glindower Platte nein, Solarpark an der Autobahn ja. So lässt sich die bisherige Meinungsbildung zum geplanten Solarkraftwerk am Autobahndreieck Werder in den politischen Gremien der Stadt zusammenfassen. Beigeordnete Beate Rietz (SPD) betonte in der Bauausschusssitzung am Mittwochabend, dass die Stadt Werder nichts gegen regenerative Energien einzuwenden hat – soweit keine anderen Entwicklungen damit blockiert werden. Mit der Firma Enersys befindet sich das Rathaus seit Jahren im Rechststreit, um die Aufstellung von zwei Windrädern mit 70 Meter großen Durchmesser am Obstpanoramaweg zu verhindern. Nach Ansicht der Stadtverordneten passen sie nicht in die Kulturlandschaft Havelobst, die in den kommenden Jahren weitere Touristen anlocken soll.
Anders sieht es mit den Plänen für den Solarpark aus, den die DBS Solar/Plan Unternehmergesellschaft aus Linthe im Bereich des Autobahndreiecks auf Bliesendorfer Gemarkung projektieren will: Der Bliesendorfer Ortsbeirat und der Bauausschuss sprachen sich in dieser Woche für dieses Projekt aus. In Bliesendorf besteht lediglich der Wunsch, dass eine der beiden geplanten Teilflächen noch etwas von der Ortsbebauung abrückt, sagte Ortsbürgermeisterin Annette Gottschalk (CDU) gestern auf PNN-Anfrage. Für die Landwirtschaft seien die Flächen ohnedies ungeeignet. „Das ist so schlechter Boden, da wächst sowieso nichts“, so Gottschalk. Für die Eigentümer bestehe nun die Möglichkeit, Pachteinnahmen zu erzielen. Die Stadt Werder könnte von den Gewerbesteuereinnahmen profitieren.
Dieser Punkt war auch Thema in der Bauausschusssitzung: So wird Wert darauf gelegt, dass der Windpark von einer in Werder ansässigen Gesellschaft betrieben wird. Laut Beigeordneter Rietz müsste für das Projekt der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan erstellt werden. Nach der Sommerpause könnte es soweit sein.
Wie berichtet könnten mit dem Solarpark rund 15 000 Haushalte versorgt werden, er würde mit einer Leistung von bis zu 50 Megawatt zu den größten in Deutschland gehören. 30 000 Tonnen Kohlendioxid könnten damit jährlich eingespart werden. Die DBS Solar/Plan nennt eine Investitionssumme von rund 30 Millionen Euro und rechnet für die Finanzierung durch Fonds und Banken mit keinerlei Problemen. Nach der Nutzungszeit von rund 25 Jahren würden Unterkonstruktionen und Solarmodule demontiert und recycelt, es bestehe eine „Rückbauverpflichtung. Mit den Eigentümern der 140 Hektar großen Fläche wollte das Unternehmen erst nach einem positiven Votum aus der Politik in Verhandlungen treten. Sie könnten von Pachten oder durch die Beteiligung ungleich höhere Einnahmen erzielen als mit der Agrar-Bewirtschaftung, wie es hieß.Henry Klix
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