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Potsdam-Mittelmark: Sonnige Einnahmen

Neue Kampagne soll Kommunen, Unternehmer und Privatleute für Solarstrom begeistern

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Neue Kampagne soll Kommunen, Unternehmer und Privatleute für Solarstrom begeistern Von Hagen Ludwig Potsdam-Mittelmark. Eine Solarstromanlage rechnet sich. Das weiß die Kreistagsabgeordnete und Salzbrunner Ortsbürgermeisterin Elke Seidel (SPD) aus Erfahrung. 1999 montierte die leidenschaftliche Umweltpolitikerin eine Solarstromanlage auf ihr neues Eigenheim. „Bisher ist für die Zinstilgung kein eigenes Geld geflossen“, versicherte sie gestern auf einer Pressekonferenz im Belziger Landratsamt. „Sonnige Aussichten“, die Albert Wotke von der Deutschen Umwelthilfe e.V. untersetzte. Sein Rechenexempel: Eine durchschnittliche private Solarstromanlage koste etwa 9900 Euro. Diese könne im Zuge des KfW-Programms zur Kohlendioxid-Minderung zu einem attraktiven Zinssatz finanziert werden. Die Laufzeit des Darlehens beträgt 20 Jahre, die ersten drei Jahre sind tilgungsfrei. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist, und der Netzbetreiber kauft ihn für 45,7 Cent pro Kilowattstunde (bei Inbetriebnahme im Jahr 2003). Das garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). So können laut Wotke innerhalb von 20 Jahren etwa 13000 Euro aus dem Stromverkauf erwirtschaftet werden. Zudem werde die Umwelt pro Anlage mit gut einer Tonne Kohlendioxid weniger im Jahr belastet. Mit diesen zugkräftigen Argumenten will die Deutsche Umwelthilfe im Landkreis Potsdam-Mittelmark jetzt eine neue Kampagne für mehr Strom aus Sonne starten. Das Motto lautet „SolarLokal“, womit auch gleich das Programm in aller Kürze skizziert ist. „Gemeinsam mit den Kommunen sollen Vorurteile und Anlaufhemmnisse für private Interessenten abgebaut und Ansprechpartner angeboten werden“, betonte Wotke. Die Kreisverwaltung mit Landrat Lothar Koch (SPD) an der Spitze sitzt bereits mit im Boot. „Solarenergie ist eine Technologie der Zukunft, für die wir die Kommunen begeistern wollen“, kündigte Koch auf der Pressekonferenz an. Besonders freut ihn, dass Potsdam-Mittelmark der erste Landkreis der neuen Bundesländer ist, in dem die Kampagne „SolarLokal“ gestartet wird. Doch die Wahl kam nicht von ungefähr. Etwa 4,5 Prozent des Stroms werden im Kreis bereits selbst mit alternativen Energien erzeugt. Ein guter Wert, der nun noch weiter ausgebaut werden könnte, blickt Elke Seidel in die Zukunft. Deshalb wurde die neue Kampagne gestern auch gleich auf der Zusammenkunft der Amtsdirektoren von Potsdam-Mittelmark vorgestellt. Als Partner hat die Deutsche Umwelthilfe die Firma Solarworld gewonnen. Ausdrücklich betont Wotke jedoch, dass es sich um einer Hersteller-unabhängige Initiative handele. Vor allem gehe es darum, die regionale Wirtschaft zu fördern. Örtliche Handwerksbetriebe, die bereits Erfahrungen mit der Installation von Solarstromanlagen haben, bekommen das Zertifikat „Wir machen mit bei SolarLokal“, anderen interessierten Betrieben werden die notwendigen Schulungen angeboten. In enger Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Städten und Gemeinden soll schließlich die jeweilige Strategie für „SolarLokal“ abgestimmt werden. ÖffentlicheVeranstaltungen, Broschüren und Plakate können zur Informationsvermittlung genutzt werden. Landrat Koch kündigte bereits an, dass er bei seinem nächsten Besuch im Gewerbegebiet Linthe/Brück mit den dortigen Unternehmern über die neue Kampagne reden wird. Elke Seidel hofft auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Ausbildungszentrum der Handwerkskammer in Götz, das so zu einem „Kompetenzzentrum für solare Umgestaltung und Energiedienstleistung“ werden könnte. Weitere Informationen über das Infotelefon 01803-2000 3000 sowie im Internet unter www.solarlokal.de

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