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Potsdam-Mittelmark: Sorge vor Megakita im Blütenviertel

SPD kritisiert Umzugsidee für die Caputher Kita und fordert Erhalt des alten Standortes

Von Eva Schmid

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Schwielowsee - Der von Ortsvorsteher Jürgen Scheidereiter (Unabhängige Bürger) vorgeschlagene Umzug der Caputher Kita in das neue Blütenviertel wird von der SPD massiv kritisiert. Die Sozialdemokraten  befürchten, dass die Einrichtung zu einer Megakita mit etwa 250 Kindern werde. „Damit wächst die Anonymität, es gibt weniger Kontakte zwischen den Eltern“, erklärte der Sprecher des SPD-Ortsvereines, Martin von Simson, am Dienstag gegenüber den PNN.

Die SPD fordert den Erhalt des alten Kitastandortes in der Straße der Einheit sowie den Neubau einer kleinen Kita im Blütenviertel. „Zwei Kitas haben den Vorteil, dass man verschiedene pädagogische Konzepte verfolgen kann“, so von Simson weiter. So könnten einige der derzeit 135 außerhalb der Gemeinde betreuten Kinder zurückgewonnen werden, heißt es in einer Erklärung der SPD.

Wie berichtet hatte Scheidereiter Anfang März im Ortsbeirat den Kita-Umzug vorgeschlagen. Dort wurde die Idee mit großer Mehrheit befürwortet. Laut Scheidereiter würde der Eigentümer des Blütenviertels, der Investor Lothar Hardt, einen Flächentausch anbieten, der für die Gemeinde kostenneutral sein solle: Demnach würde Hardt einen neuen Kitastandort im Blütenviertel errichten und im Gegenzug den Kitabau in der Straße der Einheit übernehmen und als Wohnhaus umnutzen. „Das hört sich im ersten Moment schon sehr bestechend an“, sagte von Simson. Gegen den Umzug spreche nach Auffassung der SPD jedoch auch, dass das Wassergrundstück, auf dem die Kita bisher steht, hochwertig und attraktiv sei und der neue Standort dem alten nicht gerecht werde.

Im Rathaus führt die Kritik zu Erstaunen: „Wir sind doch noch mitten in der Prüfung und die wird auch noch einige Wochen dauern“, erklärte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) auf PNN-Anfrage. Die Ergebnisse sollten daher abgewartet werden. Die Verwaltung sei, so Hoppe weiter, damit beauftragt worden, einen wertgleichen Tausch der Grundstücke zu prüfen. Dafür müssten unter anderem eine mögliche Fördermittelbindung für die bisherige Kita sowie noch laufende Kredite und Ausschreibungsverpflichtungen beachtet werden.

Der Flächenvorbehalt für eine Kita sei zudem auch in der Rahmenplanung für die Bebauung des neues Blütenviertels vorgesehen. „Es ist somit unstrittig, dass in der Caputher Mitte die Chance für eine Kita besteht.“ Wenn Eltern sich jedoch für eine Einrichtung außerhalb der Gemeinde entscheiden würden, so wäre das ihr gutes Recht. „Wir haben darauf keinen Einfluss“, kommentierte Hoppe die SPD-Forderung nach mehr Vielfalt in der Betreuung.

Die Vorteile einer Kita an dem neuen Standort liegen für Ortsvorsteher Scheidereiter indes auf der Hand: „Die Kita wäre nicht weit von der Schule entfernt, Einkaufsmöglichkeiten sind in der Nähe und es gibt gute Parkmöglichkeiten“. Die Sorge um eine Megakita kann er nicht nachvollziehen: In der jetzigen Kita seien bereits schon etwa 200 Kinder untergebracht. „Der Innen- und Außenbereich ist zu klein, die Kita war ursprünglich für 120 Kinder gebaut worden.“

Dass neue Plätze geschaffen werden müssen, ist unstrittig: Laut Bürgermeisterin Hoppe wachse die Einwohnerzahl pro Jahr zwar langsam, aber stetig um drei Prozent an. Scheidereiter schätzt, dass mit der Fertigstellung des Blütenviertels etwa 180 Familien in den Ort ziehen werden.Eva Schmid

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