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Potsdam-Mittelmark: Spargel-Manschettenknöpfe zur Erinnerung
Stabwechsel beim Logistikbataillon: Kommandeur Boris Nannt wurde in Beelitz verabschiedet
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Beelitz - Manschettenknöpfe in stilisierter Spargelform – speziell vom spanischen Künstler José Nuevo für die Stadt Beelitz entworfen – werden Oberstleutnant Boris Nannt künftig an seinen einstigen Einsatzort erinnern. Überreicht wurden sie ihm am Donnerstagabend von Bürgermeister Bernhard Knuth (Bürgerbündnis Beelitz) als Abschiedsgeschenk. Mitte März ist der Kommandeur des Logistikbataillons 172 mit 260 Soldaten vom Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt. Jetzt verlässt der Offizier Beelitz und wird ab Mai im Verteidigungsministerium als Pressesprecher seine Arbeit aufnehmen.
„Ich verlasse Beelitz mit mehr als einem weinenden Auge, der Ort wird weiterhin einen Platz im meinen Herzen einnehmen“, sagte Nannt am Donnerstagabend auf dem gemeinsamen Jahresempfang der Bundeswehr und der Stadt Beelitz in der Zieten-Kaserne. Dort würdigte der Bürgermeister besonders sein Engagement für den Bundeswehrstandort Beelitz. „Aus der Debatte um die Bundeswehrreform ist der Standort dank deines Bemühens gestärkt hervorgegangen", dankte er dem Offizier, den er auch als persönlichen Freund bezeichnete.
Nannt selbst übergab seinem Nachfolger Oberstleutnant Alexander Röpke eine Schatulle, in der, wie er sagte „die wichtigsten Utensilien verborgen sind“: ein Kugelschreiber, der Büroschlüssel und das Diensthandy. „Jetzt brauche ich es nicht mehr“, so der scheidende Kommandeur. Der 44-jährige Röpke stammt aus Niedersachsen, ist verheiratet und Vater von zwei Jungs. Beelitz kennt er bisher noch nicht. „Ich bin neugierig, ob der viel gerühmte Spargel tatsächlich besser ist als unser Heidespargel“, ist er auf den offiziellen Anstich am kommenden Donnerstag im Beelitzer Ortsteil Schäpe gespannt. Da seine Kinder zu Schule gehen, werde die Familie in Hannover bleiben. „Eine Wochenendbeziehung ist für Soldaten nichts Ungewöhnliches, die Familie wird mich häufig besuchen“, sagte Röpke. Das gute Verhältnis zur Stadt Beelitz will auch er fortführen.
In der Stadt selbst hat sich im vergangenen Jahr einiges getan. Bürgermeister Knuth erinnerte an gelungene Projekte wie die Brücke über die Nieplitz. Wie berichtet wurde das 90 Jahre alte Bauwerk in der Treuenbrietzener Straße durch einen Neubau ersetzt. Die Baukosten betrugen 650 000 Euro, drei Viertel davon kamen vom Land Brandenburg. Weitere Investitionen stehen demnächst an. Knuth erwähnte unter anderem die Kita-Erweiterung in Fichtenwalde, die Sanierung der Solar-Oberschule, die Grundsteinlegung für das Feuerwehrgerätehaus in Beelitz sowie die anstehende Einweihung des Dorfzentrums in Wittbrietzen. Zudem habe man beantragt, offiziell den Namenszusatz „Spargelstadt“ zu führen. „Ich hoffe, dass das Innenministerium uns da keine Steine in den Weg legt", wandte sich Knuth an den anwesenden Innenminister Dietmar Woidke (SPD).
Für Landrat Wolfgang Blasig (SPD) ist Beelitz ein gutes Beispiel für das gute Miteinander von demokratischer Armee und Kommune. „Die wirtschaftliche Bedeutung des Standorts für die Region ist nicht hoch genug einzuschätzen. Viele Soldaten haben hier ein Zuhause gefunden. Ich bin dankbar, dass der Standort erhalten bleibt“, sagte Blasig im Gespräch mit den PNN. Andreas Koska
Andreas Koska
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