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Potsdam-Mittelmark: Spargelbauern melden Rekordernte

Rund um Beelitz wurden etwa 7 000 Tonnen gestochen / Letzter Spargel wird noch bis zum Wochenende verkauft

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Beelitz - Unmittelbar vor dem traditionellen Saisonende am 24. Juni haben die Beelitzer Spargelbauern eine positive Bilanz gezogen. Einige Landwirte melden sogar Rekordergebnisse. Der Raum Beelitz ist mit etwa 1100 Hektar das größte Anbaugebiet in Ostdeutschland. Insgesamt seien in diesem Jahr dort etwa 7000 Tonnen Spargel gestochen worden, sagte der Vorsitzende des Spargelvereins, Manfred Schmidt, gestern den PNN. Das sind fast 1000 Tonnen mehr als in der vergangenen Saison.

Zugute kam den Spargelbauern dabei vor allem das dreiwöchige Sommerwetter Anfang Mai. Ungewöhnlich früh gab es viel Spargel in guter Qualität zu relativ günstigen Preisen. Schnell pegelte sich der Kilogrammpreis je nach Qualitätsstufe auf eine Spanne zwischen 2,50 und sieben Euro ein. Das sei im Durchschnitt weniger als im vergangenen Jahr, sagte Schmidt. Deshalb würden die Spargelbauern hinsichtlich der Umsätze mit einer „normalen“ Saison rechnen.

„Auswirkungen der Wirtschaftskrise haben wir zum Glück nicht gespürt“, bilanzierte Jürgen Jakobs. Auf den beiden Spargelhöfen seiner Familie in Beelitz und Schäpe seien sogar zehn Prozent mehr Besucher als im vergangenen Jahr gezählt worden. Mittlerweile sind die meisten Spargelfelder bereits stillgelegt worden. Nur noch einige Verkaufsstände haben geöffnet. Die letzten Spargelstangen werden noch bis zum nächsten Wochenende vor allem direkt auf den größeren Höfen verkauft oder in den hofeigenen Restaurants angeboten.

Nach wie vor würden die Kunden vor allem den weißen Spargel verlangen, sagte Schmidt. Der Absatz von grünem Spargel sei zwar leicht steigend, betrage aber insgesamt nur gut fünf Prozent der Erntemenge.

Keinen Mangel habe es diesmal an ausländischen Saisonkräften gegeben. Viele waren im vergangenen Jahr unter anderem nach Großbritannien gegangen, seien jetzt aber wieder zurückgekehrt. Eine wichtige Rolle habe dabei für die polnischen Arbeitskräfte der günstige Euro-Zloty-Kurs gespielt, so Schmidt. Insgesamt waren etwa 2500 Saisonkräfte aus Osteuropa rund um Beelitz tätig.

Nach wie vor werden die begehrten weißen Stangen ausschließlich per Hand gestochen. Zwar gebe es schon die ersten Spargelvollerntemaschinen, so Jörg Buschmann vom Erlebnishof Klaistow. „Aber sie kosten sehr viel, und die Leistung ist noch nicht zufriedenstellend.“

Nahezu fließend gehen einige Spargelbauern in den nächsten Tagen zur Ernte der Kulturheidelbeeren über. Sie werden im Raum Beelitz mittlerweile auf gut 35 Hektar angebaut und haben sich zu einer wichtigen Einnahmequelle entwickelt. Die ersten Beeren werden vermutlich Anfang Juli reif sein. Hagen Ludwig

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