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Potsdam-Mittelmark: Sparkasse in Teltow überfallen

Drei vermummte Männer gelangten durch einen Nebeneingang ins Haus und schockten Angestellte und Kunden

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Teltow - Die Türen waren bereits zu, die Bankfiliale schon geschlossen – doch das hat die Räuber nicht abgehalten. Drei vermummte Personen haben am späten Dienstagabend gegen 18.45 Uhr die Sparkasse in der Zehlendorfer Straße in Teltow überfallen. Nach Angaben der Polizei hatte das Trio die Tür eines Nebeneingangs der Bank gewaltsam aufgebrochen, um in die Filiale zu gelangen. Als sie anschließend in den Schalterraum stürmten, waren dort noch mehrere Angestellte und auch einige Kunden anwesend. Nach wenigen Minuten hatten sich die Räuber mit ihrer Beute – einer unbekannten Summe Bargeld – aus dem Staub gemacht. Mitarbeiter als auch Kunden blieben unverletzt.

Die Polizei hielt sich am Mittwoch aus ermittlungstaktischen Gründen mit näheren Angaben zu dem Überfall zurück. Einige der Mitarbeiter stünden unter Schock und seien von Rettungsärzten betreut worden. Einer der Täter soll einen waffenähnlichen Gegenstand getragen haben. Die Diebe seien zielgerichtet in den Kassenbereich gegangen, um Bargeld zu verlangen. Wenige Augenblicke später waren sie durch die Tür wieder verschwunden, durch die sie zuvor in die Sparkasse gekommen waren. Sie flüchteten mit einem Auto.

Die Polizei habe sofort eine Fahndung ausgelöst und die Ermittlungen zum schweren Raub aufgenommen. „Derzeit sind die Ermittlungen gerade angelaufen. Es gibt noch keine konkreten Hinweise auf mögliche Täter“, sagte Polizeisprecher Christoph Koppe den PNN.

Auch Robert Heiduck, der Pressesprecher der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, blieb am Mittwoch wortkarg. Die Angst vor Trittbrettfahrern, vor weiteren Überfällen dieser Art ist groß. „Überfälle lohnen sich nicht“, sagte Heiduck. Die Sparkasse in Teltow blieb den gesamten Mittwoch geschlossen, bis auf den Vorraum mit den Geld- und Kontoauszugsautomaten. „Wir kümmern uns um Mitarbeiter und Kunden“, sagte Heiduck. Erst am heutigen Donnerstag soll die Bank wieder geöffnet haben.

„Was habe ich für ein Glück gehabt“, berichtet am Mittwoch eine Teltowerin, die in der Zehlendorfer Straße regelmäßig ihre Bankgeschäfte erledigt. Die Frau wollte ursprünglich am Dienstagnachmittag zur Bank gehen. „Aber da konnte ich mich nicht aufraffen.“ Auch die Dame, die am Tag danach hinter ihr in der Schlange am Geldautomaten steht, nickt. „Mir ging es auch so. Ich wollte gestern kommen“, sagt sie. Sicher habe sie schon von Überfällen auch auf kleinere Bankfilialen in der Zeitung gelesen – „aber direkt hier? Das ist wirklich gruselig.“ Sie berichtet auch, dass in der Teltower Filiale oft reger Verkehr herrsche.

Tatsächlich geht die Tür am Mittwochnachmittag ständig auf und zu. Die Bankkunden parken ihr Auto direkt vor dem Gebäude und springen kurz hinein. Auch viele, die an der nahe gelegenen Bushaltestelle warten, heben, kurz bevor der Bus kommt, dort noch Geld ab. „Ja, nachmittags ist vor den vier Schaltern immer was los“, bestätigte eine herbeieilende Sparkassenkundin. „Mit so was rechnet man doch nicht“, sagt sie mit erstauntem Gesichtsausdruck. Nur abends, wenn die Filiale geschlossen sei, blicke sie beim Geld abheben um sich und achte auf Taschendiebe. „Zu den regulären Öffnungszeiten betrete ich die Bank aber ganz sorglos.“

Ein Anwohner, der am Dienstagabend mehrere Polizeiautos und einen Krankenwagen vor der Sparkasse gesehen hat, ist vom Banküberfall wenig überrascht. „Ich staune nur, dass die Diebe sich nicht eine größere Bank ausgesucht haben, da hätten die bestimmt mehr holen können“, sagte der 53-jährige Teltower. Dann fügte er hinzu: „Aber hier sind weniger Menschen, das kriegt keiner mit, wenn die über den Hintereingang reinkommen.“ Kein Wunder, sagt er lapidar, wenn der Staat nicht dafür sorge, dass es allen gut gehe, könne es zu solchen Überfällen kommen.

Indes sucht die Polizei nach Zeugen und fragt: Wer hat zur Tatzeit oder auch in den Stunden und Tagen zuvor Verdächtiges rund um die Zehlendorfer Straße beobachtet? Wer kann Angaben zu den Tätern sowie zum Fluchtfahrzeug machen? Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Potsdam entgegen, Telefon (0331) 55081224 oder über Internet unter www.internetwache.brandenburg.de.

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