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Potsdam-Mittelmark: SPD: Ablehnung des Lkw-Nachtfahrverbots nicht überzeugend

Nuthetal beklagt Mängel im Verfahren und fordert versprochene Entlastung durch Ortsumgehung Drewitz

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Nuthetal - Die SPD Nuthetal fordert, dass der Widerspruch der Gemeinde Nuthetal gegen die Ablehnung des LKW-Nachtfahrverbotes unvoreingenommen und gründlich geprüft wird. Die Sozialdemokraten haben den ablehnenden Bescheid des Landratsamtes kritisch unter die Lupe genommen und festgestellt: „Die Argumentation des Landkreises überzeugt hinten und vorne nicht“, so die Vorsitzende der Nuthetaler SPD Monika Zeeb. „Deshalb darf es keine Vorfestlegungen geben.“

Uwe Steffen, sachkundiger Bürger im Verkehrsausschuss, erläuterte, dass sowohl der Kfz- als auch der Lkw-Verkehr nach Eröffnung der Ortsumgehung Drewitz an der Arthur-Scheunert-Allee und Friedenstraße deutlich zugenommen habe – und zwar insgesamt um über 60 Prozent. „Das Landratsamt führt nun aus, dass der Lkw-Anteil mit der Eröffnung der Ortsumgehung um 4,96 Prozent gesunken sei“, sagte Steffen. „Das liegt aber nur daran, dass der Pkw-Verkehr so stark zugenommen hat. Wir haben hier ein schönes Beispiel dafür, wie man sich mit Hilfe von Statistiken alles schön rechnen kann“, so Steffen. „Denn tatsächlich fahren täglich mehr Laster als zuvor. Vor der Ortsumgehung wurden 603 Laster gezählt, nach Eröffnung waren es 983.“

Gerhard Kruspe, Vorsitzender des Nuthetaler Ortsentwicklungsausschusses, sprach von enttäuschtem Vertrauen. „Bei der Planung der Ortsumgehung Drewitz wurde uns von den Behörden immer versichert, die Ortsumgehung werde zu einer Entlastung der Ortslage Rehbrücke führen“, meinte Kruspe. „Auch im Planfeststellungsbeschluss zur Ortsumgehung Drewitz wird eine Entlastung der Arthur-Scheunert-Allee prognostiziert.“ Kruspe sieht deshalb die Behörden in der Pflicht, die Ortsumgehung für eine Entlastung von Rehbrücke auch tatsächlich zu nutzen.

Weiterer Kritikpunkt ist die baurechtliche Einordnung der Gebiete längs der Arthur-Scheunert-Allee und der Friedenstraße als Mischgebiet. „Diese generelle baurechtliche Einordnung trifft nicht zu“, meinte Zeeb. Die Friedenstraße ab dem Fitnesscenter sei jedenfalls allgemeines Wohngebiet. Das gleiche gelte für das westlich der Arthur-Scheunert-Allee gelegene Gebiet. Dort finde man überwiegend Wohnnutzung, kleinere Läden, Arztpraxen, Apotheke, Gaststätten, Handwerksbetriebe und mit dem Ernährungsinstitut eine ruhige wissenschaftliche Einrichtung. „Das alles ist kennzeichnend für ein allgemeines Wohngebiet“, sagte Zeeb. „Dort gelten daher nach der Verkehrslärmschutzverordnung geringere Grenzwerte, die nachts deutlich überschritten werden.“ PNN/pek

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