Potsdam-Mittelmark: SPD appelliert an Unternehmer: Schafft mehr Lehrstellen!
Bundestagsabgeordnete Spielmann schrieb offenen Brief an Firmen – und bekam Antwort von den Linken
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Potsdam-Mittelmark - Die mittelmärksichen Firmen sollen mehr ausbilden, fordert SPD-Bundestagsabgeordnete Magrit Spielmann. Pünktlich zum Schuljahresende schrieb sie jetzt einen offenen Brief an die Unternehmen ihres Wahlkreises, zu dem auch Potsdam-Mittelmark gehört. Denn 3154 Schulabgänger aus der Region haben noch keinen Ausbildungsplatz, so die Zahlen der zuständigen Arbeitsagentur Potsdam. Dagegen sind bei der staatlichen Agentur nur 1125 freie Lehrstellen in der Region gemeldet. Mit dem Brief wolle sie auf die Lage am Ausbildungsmarkt hinweisen und die Firmen aufrufen, zu überprüfen, ob sie nicht noch Platz für einen weiteren Auszubildenden haben. Die Betriebe sollten keine Mühe scheuen, „einem jungen Menschen eine Zukunft zu geben“ – vor allem vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels: So habe es laut Statistik im Jahr 2004 im Land Brandenburg rund 40 000 Schüler gegeben. Im Jahr 2010 wird sich die Zahl auf rund 21 000 nahezu halbieren. Hinzu kommt, dass bis 2015 jeder vierte Arbeitnehmer in Rente geht und ersetzt werden muss.
Nach Meinung von Spielmanns Kontrahentin aus dem selben Wahlkreis, Bundestagsabgeordnete Diana Golze von der Linken, helfen da keine Appelle an Unternehmer. Spielmanns Offener Brief spräche zwar für ihr persönliches Engagement, aber er sei ein deutliches Eingeständnis, dass der Ausbildungspakt auch 2007 gescheitert ist, teilte sie nun der Presse mit.
Eine Ausbildungsplatzumlage, für die sich ihre Partei seit Jahren einsetzt, wäre der richtige Weg, findet Golze. So würden ausbildungswillige Firmen unterstützt. Betriebe, die ausbilden können, „sich aber ihrer Verantwortung entziehen“, müssten eine Umlage an den Staat zahlen. just
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