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Erstürmten ihr Klettergerüst: Schüler der Lindenhof-Grundschule.

© Ariane Lemme

Potsdam-Mittelmark: Spielplatz statt Schmutzwüste

An der Stahnsdorfer Lindenhofschule wurde der frisch sanierte Schulhof übergeben

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Stahnsdorf - Endlich Platz zum Spielen, freuten sich die Kinder der Lindenhofgrundschule am Donnerstagmorgen. Vor allem das Klettergerüst hat es der achtjährigen Antonia P. angetan. Nach knapp einem halben Jahr Bauzeit wurde gestern der frisch sanierte Schulhof übergeben – die Kinder stürmten gemeinsam durch das rot-weiße Absperrband und eroberten sich ihren neuen Spielplatz.

Der soll den derzeit 260 Schülern nicht nur in der großen Pause zur Verfügung stehen, auch die 185 Kinder, die nachmittags den Hort besuchen, sollen sich dort austoben können. Den Erzieherinnen sei besonders wichtig gewesen, dass die Kinder ausreichend Spielgeräte haben, an denen sie ihren Bewegungsdrang ausleben und spielerisch ihre motorischen Fähigkeiten trainieren können, erklärte Schulleiter Jörg Pahl.

„Vorher konnte man eigentlich nicht von einem Schulhof sprechen, das Gelände war voll Dreck, Splitt und Staub.“ Es sei auch im Sinne der Eltern, dass die Kinder nun nicht mehr jeden Tag schmutzig nach Hause kämen, so Pahl. Doch obwohl auch die Kinder das Schulgelände oft die „schwarze Wüste“ nannten, ging der Sanierung ein langer, zäher Kampf voraus. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich Schulelternsprecherin Bettina Loescher. Obwohl die UN-Konventionen zur Gleichstellung langfristig ohnehin umgesetzt werden müssen und somit auch an der Lindenhof-Schule integrative Maßnahmen geplant sind, war vor allem der behindertengerechte Zugang über die Mühlenstraße Vertretern von CDU und FDP zu kostspielig gewesen. Schlussendlich hatte der Förderverein seinen Finanzierungsbeitrag auf 14 000 Euro angehoben.

Auf Anregung der Horterzieherin Elke Grimm wurden außerdem Sponsorengelder gesammelt, erst vor wenigen Tagen kam die Zusage der Ikea-Stiftung, die zusätzliche 10 000 Euro für eine Erweiterung des Klettergerüsts bereitstellen will. Insgesamt wurden 250 000 Euro verbaut. Den Teil des Klettergerüsts, der bereits steht, hatten die Kinder im Rahmen eines Sponsorenlaufs selbst eingeworben, „darauf können sie stolz sein“, findet Loescher.

Daneben stehen ihnen ab sofort ein kleiner, umzäunter Bolzplatz, eine Doppelschaukel, Reckstangen und Federwippbalken zur Verfügung. Daneben wurden eine Tischtennisplatte, ein in den Boden integriertes Spielbrett samt Schach- und Damefiguren angeschafft. Der Spielbereich wurde mit Sand gefüllt und ein neues Beleuchtungssystem installiert. Kleinere Spielgeräte wie Bälle und Schaufeln können künftig in einem Gartenhaus aufbewahrt werden. Eine der größten Verbesserungen sei aber, dass das Regenwasser über ein unterirdisches Rigolensystem ablaufen könne, erklärte Bürgermeister Bernd Albers (BfB).

Auf ein ebenfalls geplantes „grünes Klassenzimmer“ müssen die Schüler noch etwas warten. „Dafür hat das Geld noch nicht gereicht“, so Albers. Langfristig soll aber in einer Ecke des Schulhofs ein kleines Amphitheater entstehen – für Unterricht im Freien oder auch kleine Theateraufführungen.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon zu Schuljahresbeginn im vergangenen Herbst abgeschlossen sein. Eine große Einweihungsparty soll am 5. Mai zusammen mit dem Lindenblütenfest gefeiert werden. Ariane Lemme

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