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Potsdam-Mittelmark: Spinat gegen Astern

Bei der 7. Pflanzentauschbörse in Beelitz suchten sich Botanikfans Anregungen für die nächste Saison

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Bei der 7. Pflanzentauschbörse in Beelitz suchten sich Botanikfans Anregungen für die nächste Saison Beelitz – Manche Stauden breiten sich innerhalb weniger Jahre derart schnell im Garten aus, dass es den Beetnachbarn zu eng wird. Meist wird der Wurzelstock dann geteilt und nicht selten landen einige Pflanzen danach auf dem Misthaufen, weil im Garten kein Platz mehr ist. Schade drum, meinte vor sieben Jahren die Kreistagsabgeordnete Elke Seidel (Grüne) als sie mit Kleingärtnern einer Sparte zusammentraf, die mit ihr eigentlich über Baumfällungen sprechen wollten. Und so entstand nebenbei die Idee einer Pflanzentauschbörse, auf der Hobbygärtner ihre Schätze mit anderen tauschen können. Die Börse findet seitdem einmal im Jahr am zweiten Samstag im Oktober auf dem Beelitzer Schützenplatz statt. Auch am vergangenen Samstag trafen am frühen Vormittagf wieder Hobbygärtner zur Tauschbörse ein, die in diesem Jahr in den Tag der Region eingebunden ist. Denn nicht nur aus Beelitz, sondern auch aus Caputh, Elsholz und Seddin kamen rund 40 interessierte Besucher. Einige davon wollten eigentlich nur zum nahe gelegenen Baumarkt, blieben dann aber interessiert stehen. „Wie geht das jetzt hier, kann man sich einfach etwas nehmen?“, fragte eine Besucherin ungläubig und erfuhr, dass man auch ohne Tauschpflanzen etwas mitnehmen dürfe. Allerdings sei dafür ein Harkengeld fällig, klärte Elke Seidel auf. Über die Höhe des Harkengeldes müsse aber jeder selbst entscheiden. Das Geld wird für soziale Spenden verwendet. Den PNN sagte Elke Seidel, dass davon bereits für ein Seniorenheim eine Parkbank angeschafft werden konnte und auch der Verein Kindersorgen-Sorgenkinder habe im vergangenen Jahr eine Spende erhalten. „Etwa 70 bis 100 Euro kommen jedes Mal zusammen“, so Elke Seidel. Die Hobbygärtner schätzen an der Tauschbörse besonders das Gespräch mit anderen Botanikfans, vor allem Tipps zur Pflege sind gefragt. Deshalb wird der Termin von einigen bereits zu Beginn des Jahres im Kalender vermerkt und am Tag zuvor graben sie Stauden aus, die sorgfältig in Kisten und Folien verpackt werden. Auch Pflanzen in kleinen Töpfen stehen auf den Tischen mit Schildern versehen, auf denen Blütenfarben vermerkt sind, weil die meisten Pflanzen schon verblüht sind. Ebenso sind Gemüsepflanzen im Angebot wie beispielsweise Spinat. „Der wächst bei uns so üppig, obwohl wir uns gar nicht darum kümmern“, erzählt Simone Buchholz, die außerdem eine Oreganopflanze, einige Lilienstauden und den Spätersommerblüher Sonnenhut mitbrachte. Sie ist bereits zum dritten Mal auf der Tauschbörse und entschied sich nach einem kurzen Rundgang für einige Herbstastern, die in rosa, weiß, blau und violett angeboten wurden. Von den zarten Blütenfarben ist auch Brigitte Grzegorzewski aus Caputh begeistert. Sie kommt jedes Jahr zum Tauschen und findet immer etwas, um die Blütenpracht ihres Gartens zu ergänzen. Übers ganze Jahr könne sie bunte Sträuße zusammenstellen, erzählt sie, denn die Pflanzen würden bei ihr nicht reglementiert, sondern sie lasse sich auch mal überraschen, von dem was sich selbst aussäe. Für die meisten Pflanzen findet sich an diesem Vormittag ein Liebhaber. So auch für den Hartriegel, der eine Höhe bis zu zweieinhalb Metern erreichen kann und im nächsten Jahr seine zart weiß-grünen Blätter in einem anderen Garten entfalten kann. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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