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Die künftigen Nutzer des Horts packten bei der Grundsteinlegung in der Stubenrauch-Grundschule in Teltow fröhlich mit an.

© Björn Stelley

Boomtown Teltow: Neuer Hort für neue Kinder: Sport und Theater nach der Schule

Die Stubenrauch-Grundschule in Teltow bekommt ein neues Hortgebäude für fünf Millionen Euro. In den vergangenen Jahren wurde bereits das Schulhaus saniert und eine neue Turnhalle gebaut.

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Teltow - Fünf Millionen Euro, eine Menge Taschengeld. Kurz nachdem Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) die Investitionssumme für den neuen Hort der Stubenrauch-Grundschule nannte, streikte das Mikrofon. Offenbar waren die Batterien im Mikro am Ende ihrer Kräfte. Umstehende Gäste konnten Schmidt sagen hören: „Hoffentlich das Haus klappt nachher.“

Die Zwangspause wurde genutzt, um neue Akkus aufzutreiben und Schüler führten für die Gäste ein Tanz- und Comedyprogramm auf. Nachdem alle Reden geredet waren, konnten Schüler die Zeitkapsel mit Tageszeitung, Bauplänen und Kleingeld füllen und anschließend mit Mörtel bedecken.

Infrastruktur für neue Teltower

Viel ist vom künftigen Hortgebäude auf dem Gelände der Ernst-von-Stubenrauch-Grundschule noch nicht zu sehen. Lediglich die Bodenplatte aus Beton breitet sich auf einer Fläche aus, so groß wie eine Dreifeld-Turnhalle. Und ein paar Außenwände des künftigen Zweigeschossers ragen an der Südseite empor. Für Teltows Verwaltung ist die Investition in den Hort ein Schritt Richtung Zukunft. „Die Stadt hat mittlerweile über 25 000 Einwohner“, so Bürgermeister Schmidt. „Es ist wichtig für eine wachsende Kommune, auch die entsprechende Infrastruktur aufzubauen.“

Zum neuen Schuljahr 2016 soll das Gebäude fertig sein. Rund ein Jahr, in dem sich nicht nur die Schüler in der Stubenrauch-Grundschule gedulden müssen, sondern vor allem auch die Lehrer. „Es ist schön, dass die Kinder und die Lehrer den Bauarbeitern täglich bei der Arbeit zuschauen können“, sagt Hortleiterin Grit Heidke-Reimann. „Wir haben hier derzeit aber ganz schlechte Rahmenbedingungen“ so die Leiterin. Die Lehrer und Erzieher haben in dem alten Schulgebäude kein Teamzimmer, Heidke-Reimann selbst habe nicht einmal ein Büro. „Wenn das Gebäude fertig ist, werden sich die Arbeitsbedingungen glücklicherweise verbessern.“

Künftig können in dem Hortgebäude rund 350 Kinder spielen, toben und lernen. „Rund 2000 Quadratmeter Nutzfläche stehen den Kindern und den Erziehern zur Verfügung“, sagt Architekt Guido Borkmann. Für viel Entfaltungsspielraum sollen drei große, lichtdurchflutete Räume sorgen. „Diese Räume sind für die offene Hortarbeit gedacht“, so Borkmann. Der Architekt kennt sich mit Um- und Neubau im Bereich der Bildungsbauten aus. Unter anderem gehen die Kita „Sonnenschein“ in Geltow und die Schilfhofschule im Potsdamer Stadtteil Schlaatz auf das Konto des Architekten.

Auch für Erzieher mehr Entfaltungsmöglichkeiten

Das neue Hortgebäude soll allen aktuellen pädagogischen Ansprüchen gerecht werden. „Wir bauen so, dass der gesamte Komplex barrierefrei sein wird“, so Borkmann. „Nicht nur die Schüler, auch die Eltern können alle Räume im Haus erreichen.“ Die Ausstattung der Funktionsräume mit Brennofen für Keramik und Bewegungs- und Theaterraum soll nicht nur den Kindern, sondern auch den Erziehern mehr Entfaltungsmöglichkeiten bieten. „Es wird noch ein Computerkabinett geben, Werkstätten und eine Lehrküche“, so der Architekt. Letzteres freut besonders Hortleiterin Grit Heidke-Reimann. „Durch den Hort können wir endlich ein umfangreiches Betreuungsprogramm anbieten und den Kindern zum Beispiel gesundes Kochen nahe bringen.“

Verbessert haben sich die Bedingungen für die Schüler der Stubenrauch-Grundschule bereits 2002 und vor rund vier Jahren, als erst das Schulgebäude aus DDR-Zeiten saniert und später die alte Turnhalle ausgedient hatte und eine neue errichtet wurde. 2,7 Millionen Euro sind 2011 in den Bau der Zweifeld-Halle geflossen. Die Besonderheit sind fehlende Seitenfenster, dafür aber ein langes Oberlichtband auf dem Dach. Zudem verrichtet eine Solarstromanlage auf dem Turnhallendach ihren Dienst.

Photovoltaikanlage auf dem Dach

Nur die Hortkinder sind noch provisorisch in den Klassenräumen untergebracht. Auf das Dach des Hortneubaus kommt nun ebenfalls eine Photovoltaikanlage, so Architekt Guido Borkmann. Zu Spitzenzeiten schaffe sie neun Kilowatt. Vor allem für die Warmwasserversorgung werde die Energie genutzt. „Überschüssige Energie speisen wir ins Netz ein“, so Borkmann.

Der Hort für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Teltow und dem städtischen Eigenbetrieb Kindertagesstätten. Bürgermeister Schmidt hob hervor, dass trotz knapper Kassen ein solches Projekt in Teltow ermöglicht werden kann.

Björn Stelley

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