
© A. Klaer
Potsdam-Mittelmark: Sprayer verunstalten Werders Innenstadt
Zwischen Plantagenplatz und Bismarckhöhe häufen sich Schriftzüge. Von wem, ist noch unklar
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Werder (Havel) - Zugesprühte Verkehrsschilder, ein mehrere Meter langer Schriftzug am Theater und ein völlig verunstalteter Aufgang zur Bismarckhöhe: In Werder (Havel) toben sich derzeit die Sprayer aus. Im Innenstadtgebiet zwischen der Höhengaststätte und dem Plantagenplatz sind an vielen Ecken kleine Buchstabenkombinationen, sogenannte Tags angesprüht. „Fluch“, „Fluch 42“ oder „Verflucht 42“ steht in großen schwarz-roten oder türkisen Buchstaben an den Wänden.
Jüngster Fall ist der am Theater Comedie Soleil, direkt in der Innenstadt. Wie berichtet ist dort auf mehreren Metern Länge und in etwa vier Metern Höhe in der Neujahrsnacht das Wort „Fluch“ gesprüht worden. Wie Juliane Mutschischk, Sprecherin der Polizeidirektion West, den PNN am Donnerstag bestätigte, haben Zeugen zwei Täter am Tatort gesehen. Nähere Beschreibungen könnten im Moment aber nicht gegeben werden.
Auch wie die Täter mitten in der Nacht das Graffiti an der belebtesten Kreuzung der Innenstadt sauber in der Höhe anbringen konnten, sei noch unklar. Die Schriftzüge seien bisher nur im Raum Werder aufgetaucht. Was sie bedeuten und ob sie Hinweise auf den Täterkreis geben, könne die Polizei derzeit noch nicht sagen. In der Szene ist es aber üblich, die letzten zwei Ziffern der Postleitzahl als Gruppen-Namen zu verwenden – in Werder ist es 42.
Angezeigt worden sind Mutschischk zufolge bisher nur zwei Fälle, neben dem Graffiti am Theater sei am 13. Dezember eine Hauswand in der Kemnitzer Straße besprüht worden. Wie Werders Stadtsprecher Henry Klix gestern bestätigte, wurde jedoch auch städtisches Eigentum besprüht. Auf dem Fußweg zwischen der Eisenbahnstraße und der Bismarckhöhe sind Laternenpfähle und eine Bank betroffen. Auch ein Verkehrsschild ist bis zur Unkenntlichkeit mit der gleichen türkisen Farbe besprüht, mit der auch der Schaukasten am Eingang zur Bismarckhöhe und das Schild des benachbarten Oberstufenzentrums beschmiert sind. Diese Schäden habe die Verwaltung bisher aber nicht bemerkt und werde dem nun umgehend nachgehen. Wie hoch der bisher festgestellte Schaden ist, könne man noch nicht sagen. Unklar ist auch, ob noch eine Anzeige erstattet wird.
Ein den PNN namentlich bekannter Anwohner des Hohen Weges, in dem die Bismarckhöhe liegt, spricht von einer Serie in den vergangenen Monaten. Mit Beginn der Weihnachtsferien hätten sich die Vorfälle gehäuft. Auch die Reste der ehemaligen Höhengaststätte Rauenstein seien besprüht worden. „Für Hausbesitzer und Gewerbetreibende ist das ein Albtraum“, so der Mann, der nicht namentlich genannt werden möchte. Schließlich sei das Entfernen der Graffiti extrem aufwendig und man wisse nicht, wo die Täter das nächste Mal zuschlagen werden. Enrico Bellin
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