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Potsdam-Mittelmark: Spuren in der Waldgemeinde
Eine Institution im Ort: Gerhard Mühlbach erhielt den Bundesverdienstorden
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Michendorf - Oft ist der 80-jährige Gerhard Mühlbach mit Schubkarre und Gummistiefeln zu sehen, wenn er sich um Grünanlagen und Sauberkeit im Ort kümmert. Gestern trug er trotz der Hitze Anzug und Krawatte – dem Anlass entsprechend. Zur Eröffnung der Seniorenwoche in Potsdam-Mittelmark überreichte ihm Landrat Wolfgang Blasig (SPD) den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Sichtlich gerührt nahm Gerhard Mühlbach die hohe Auszeichnung entgegen – und blieb wie gewohnt bescheiden. Er sei sehr überrascht gewesen, als er von dem Auszeichnungsvorschlag hörte, sagte der agile Wilhemshorster, der noch regelmäßig im Fitnessstudio und im Kegelverein trainiert. Vor allem verstehe er den Orden als Würdigung der gesamten Seniorenarbeit in seiner Gemeinde, so Mühlbach.
Doch auch die Liste seiner persönlichen Verdienste ist lang – in der gesamten Gemeinde Michendorf ist der studierte Diplom-Forstingenieur längst zu einer Institution geworden. 1976 zog der gebürtige Plauener nach Wilhelmshorst, sehr schnell fühlte er sich in der Waldgemeinde heimisch. Diesen Ortscharakter zu erhalten – dafür setzte er sich mit allen Kräften und seinem Fachwissen ein. Ein viertel Jahrhundert war er Baumschutzbeauftragter der Gemeinde Michendorf – erst kürzlich gab er das Ehrenamt an einen jüngeren Nachfolger ab.
Doch auch weiterhin ist Gerhard Mühlbach von morgens bis abends in der Gemeinde unterwegs als Vorsitzender des Sozialausschusses der Gemeindevertretung, Mitglied des Orts- und Seniorenbeirates und für die Arbeiterwohlfahrt. Sein Wort habe Gewicht in der Gemeinde, sagte Landrat Blasig, wenn es um fundierte Entscheidungen zu Finanzen, Verkehrsangelegenheiten, Ordnungs- oder Baurecht gehe.
An vielen Stellen hat der rüstige Rentner seine Spuren hinterlassen. Als Betreuer von Projekten für Langzeitarbeitslose engagierte er sich für die umweltgerechte Sanierung des Irissee-Ufers oder für die Anlage eines Rundwanderweges mit Schildern und Bänken. Dreckecken im Ort will er nicht hinnehmen. Die Michendorfer wissen zu schätzen, dass er stets ein offenes Ohr für ihre Probleme hat. An Rückzug denkt Mühlbach noch lange nicht. Sein Ziel: Zumindest bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2013 will er noch Vorsitzender des Sozialausschusses bleiben. Hagen Ludwig
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