Potsdam-Mittelmark: Spurensuche nach Malerin

Werder (Havel) - Für ein Buch über die Künstlerkolonie Ahrenshoop sucht die Nürnberger Autorin Ruth Negendanck nach Spuren der jüdischen Kunstmalerin Edla Charlotte Rosenthal. Sie wurde am 27. Dezember 1883 in Berlin geboren und am 14. April 1942 nach Warschau deportiert. Von dort kam sie nach Trawniki bei Lublin, wo sie ermordet wurde. Lebensstationen der Künstlerin befanden sich auch in Werder (Havel) und Ahrenshoop. Nachdem ihr Buch „Ahrenshoop. Eine Landschaft für Künstler.“ (Fischerhude 2001) ausverkauft ist, plant Negendanck eine verbesserte Neuauflage, in die Rosenthal aufgenommen werden soll. „Leider haben wir weder Abbildungen ihrer Werke noch Originale von ihr“, so Negendanck.

Charlotte Rosenthal erwarb im Jahre 1918 die Büdnerei in Althagen bei Ahrenshoop, die sie am 19. Juni 1939 verkaufen musste. Sie lebte bis dahin im Sommer in Althagen, im Winter in Berlin. In Althagen waren sie und ihre Freundin Elsa Kohlmann wegen ihres liebenswürdigen Wesens und ihrer Zurückhaltung bekannt. Berühmt war ihr blumenreicher Garten, der ihr und anderen Malern als Motiv gedient hatte. „Ab 1930 besaß die Malerin ein zweites Atelier in Werder, das von Berlin aus näher zu erreichen war. Das schlichte Haus diente ihr als Atelier“, so Negendanck. Zudem seien an der Ostseeküste Juden zunehmend unerwünscht gewesen.

Das heute umgebaute Ateliergebäude in Werder liegt am Hohen Weg 77b und ist unlängst versteigert worden. Es liegt ca. 100 Meter von der Straße entfernt. „Frau Rosenthal hat dieses Haus um 1932 erbauen lassen und wollte wohl 1938 auf dem vorderen Grundstücksteil ein weiteres Haus errichten Dieser Neubau kam nicht mehr zustande.“ Sie bittet die Werderaner um Unterstützung, u.a. um Gemälde der Künstlerin zu finden. hkx

Telefon (0911) 1331 148, E-Post r.negendanck@gnm.de