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Potsdam-Mittelmark: Stabiler Preis, wachsende Kundenzahl

Dorothea Sauer wurde als 1,5-millionster Fahrgast des Citybusses in Werder (Havel) begrüßt

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Werder - Ohne den Citybus sähe es vielleicht so aus: Einige Tausend Autos zusätzlich würden jede Woche den städtischen Verkehr in Werder (Havel) belasten. Um zur Arbeit zu kommen, die Kinder zur Schule zu bringen, den Anschlusszug nach Berlin zu bekommen, einen kleinen Einkauf oder Besuche zu erledigen, würden die Werderaner und ihre Gäste womöglich ins Auto steigen müssen. Aber das Angebot des Citybusses ist recht attraktiv: Für 50 Cent kommt man vom Bahnhof bis zum Strengfeld, kann die Schleife über die Inselstadt oder den Wachtelwinkel nehmen oder zusteigen. Kinder zahlen 35 Cent.

Für Dorothea Sauer wird es im nächsten Jahr noch billiger: Als 1,5-millionster Fahrgast bekam sie gestern einen Freifahrtschein geschenkt, der sonst 400 Euro kosten würde. Die Potsdamerin hatte gerade die Zwillings-Enkel Hendrik und Adrian Holtmann von der Schule abgeholt, die mit den Eltern in Werder leben. An der Haltestelle Plantagenplatz wurde sie von Bürgermeister Werner Große (CDU) und Havelbus-Betriebsleiter Dieter Schäfer begrüßt.

Die Fahrgastzahlen im 635er haben sich mit der Umstellung vom Ein- auf den Halbstundentakt und einer verbesserten Linienführung seit dem Jahr 2000 von 4000 auf 5700 Fahrgäste pro Woche erhöht, erläuterte Dieter Schäfer. Eine sehr erfreuliche Bilanz, wie Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder beipflichtete. „Durch die innerstädtische Vernetzung können wir den Bürgern und Gästen ein attraktives Nahverkehrsangebot machen“, sagte Schröder. „Damit verbunden sein dürfte auch eine deutliche Reduzierung des Individualverkehrs zum Bahnhof Werder.“ Schröder verwies auch auf das Anliegen der Stadtverordneten, dass die Linie, die wochentags von 8 bis 20 Uhr verkehrt, billig sein sollte. Seit der Eröffnung des Citybusses vor sieben Jahren ist der Fahrpreis stabil geblieben. Die Buslinie mit Anschluss an den RE 1 kostet laut Dieter Schäfer jährlich 163 000 Euro. Das Land bezuschusst sie mit etwa 10 000 Euro, die Stadt gibt 23 500 Euro dazu und ein Baumarkt bezahlt für die Buswerbung noch 2800 Euro. Durch die Fahrpreise werden also fast 80 Prozent der Kosten gedeckt.

Dorothea Sauer muss das alles für die nächsten 12 Monate nicht interessieren. Noch überraschter als sie zeigten sich gestern ihre Enkelsöhne, als Oma mit einem Blumenstrauß und Freifahrtschein beglückwünscht wurde. Sie stotterten ihre Namen hervor und schauten völlig verdutzt in die Kameras. Die Zahl 1,5 Millionen steht wohl erst in ein paar Jahren auf dem Lehrplan. Henry Klix

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