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Potsdam-Mittelmark: Stadt bietet Grundstück für Sendemast an Sonntag Demo in Werder gegen Turmbau in Plessow

Werder (Havel) - Im Streit um den Sendemast für den Digitalfunk in Plessow will sich Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) ans brandenburgische Innenministerium wenden. Die Stadt wolle einen Vorschlag der Plessower aufgreifen und einen alternativen Standort für den 55 Meter hohen Mast anbieten, der für den neuen Tetra-Funk von Polizei und Rettungswesen benötigt wird.

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Werder (Havel) - Im Streit um den Sendemast für den Digitalfunk in Plessow will sich Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) ans brandenburgische Innenministerium wenden. Die Stadt wolle einen Vorschlag der Plessower aufgreifen und einen alternativen Standort für den 55 Meter hohen Mast anbieten, der für den neuen Tetra-Funk von Polizei und Rettungswesen benötigt wird. Rund 500 Meter außerhalb des Orts besitze die Stadt ein Grundstück, auf dem sich früher ein Klärwerk befand. „Wir können es für den Sendemast zur Verfügung stellen“, sagte Große gestern den PNN. Allerdings habe in einer früheren Standortdiskussion der Naturschutz das alte Klärwerk abgelehnt.

Wie berichtet fürchten die Plessower um ihr Ortsbild und haben Angst vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wenn der Turm gleich am Ortsrand aufgestellt wird. In den vergangenen Tagen fanden eine Demonstration und eine Bürgerversammlung im Dorf statt. Diesen Sonntag werden die Plessower in Werder demonstrieren, sagte Einwohner Dirk Lutze gegenüber den PNN. Ein Zug unter dem Motto „Werderaner, helft uns“ soll durch die Brandenburger Straße zur Insel und zurück führen, Treffpunkt ist um 10 Uhr die Ecke Brandenburger- / Kölner Straße. Außerdem sollen in den nächsten Tagen Transparente im Ort, an der B 1 und an der Autobahn aufgehängt werden.

Lutze begrüßte gestern den Einsatz des Rathauses. Vorausgegangen war ein Gespräch von Plessowern mit der Rathausspitze. „Wir wären froh, wenn auf der menschlichen Ebene etwas bewirkt werden kann“, so Lutze. Offenbar will das Innenministerium nun auch mit dem Baubeginn abwarten: „An sich hatten wir überlegt, zum angekündigten Baustart am Montag die Straße zuzuparken und Sitzblockaden einzurichten.“ Das Ministerium habe aber inzwischen zugesichert, am Montag nicht zu beginnen.

Einer der nächsten Nachbarn des Turms hat derweil einen Rechtsanwalt eingeschaltet, um den Baubeginn gegebenenfalls per Eilbeschluss zu verhindern. Die Plessowerin Anne Pichler hat sich per Petition an den Landtag gewandt. Der Linke Landtagsabgeordnete Andreas Bernig will in der Landtagssitzung am 8. September die Regierung zum Projekt befragen.

Zwei Häuser stehen nur etwa 20 und 40 Meter von der Turmbasis entfernt. Das Innenministerium argumentierte bisher, dass das noch ein Vielfaches des vorgegebenen Sicherheitsabstands sei. „In Städten werden bei gleichen Sendeanlagen oft kaum 15 Meter zur nächsten Wohnbebauung eingehalten“, so Ministeriumssprecher Ingo Decker. Der „standortbezogene Sicherheitsabstand“ in Plessow sei von der Bundesnetzagentur mit vier Metern ermittelt worden, die Antenne befinde sich bereits in 55 Metern Höhe. Henry Klix

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