zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Stadt sieht Landkreis in der Pflicht

Werder will sich an Erhalt der Tee- und Wärmestube Glindow aber „konstruktiv“ beteiligen

Stand:

Werder - Die Stadt Werder (Havel) sieht für den langfristigen Erhalt der Tee- und Wärmestube Glindow den Landkreis in der Verantwortung. Die Einrichtung des Diakonischen Werks Potsdam ist erste Anlaufstelle für Bedürftige aus der Region, die hier in Alltags- und Behördenangelegenheiten beraten und mit Lebensmitteln versorgt werden. Sie leidet an Personal- und Raumnot und gilt nach der Halbierung der Zuschüsse durch den Kreistag als völlig unterfinanziert.

Jetzt wird die Stadt Werder den Landkreis bitten, Gespräche über einen langfristigen Erhalt der Einrichtung zu führen. Die Stadt will sich daran „konstruktiv“ beteiligen. Aber auch die anderen Kommunen, von deren Bürgern die Glindower Armenfürsorge genutzt wird, und die Diakonie als Träger sollen an den Tisch geholt werden. Ein entsprechender Beschluss fiel einstimmig auf der jüngsten Sitzung des Stadtparlaments.

Damit folgten die Stadtverordneten einem Kompromissvorschlag von Bürgermeister Werner Große (CDU), nachdem Beschlussanträge zur Tee- und Wärmestube der CDU und der SPD zuvor kontrovers diskutiert worden waren. Besonders fragwürdig erschien Werner Große eine Formulierung des SPD-Antrags, wonach die Stadt Werder die Federführung für Gespräche übernehmen sollte. „Wenn der Kreis die Leistungen für Aufgaben kürzt, für die er zuständig ist, können wir nicht danach neue Finanzierungskonzepte erstellen“, sagte Große. Schließlich zahle die Stadt 7 Millionen Euro als Umlage an den Landkreis, um solche Angebote zu sichern. Er sei zwar dafür, dass die Stadt die Leistungen der Armenfürsorge wieder selbst erbringt, wie das früher der Fall gewesen sei, betonte Große. „Aber wir können ja im Gegenzug nicht einfach die Kreisumlage kürzen.“ Laut Große würde sich die Stadt Werder dessen ungeachtet bereits finanziell an niederschwelligen Angeboten beteiligen, wie sie im Begegnungshaus „Treffpunkt“ bestehen.

Erste Gespräche mit dem Landkreis über die Tee- und Wärmestube sind bereits gelaufen. Strittig ist offenbar vor allem die Frage, ob und in welcher Form in der Einrichtung neben den Versorgungsangeboten (essen, waschen etc.) auch Beratungsangebote für Alg II-Empfänger bestehen bleiben sollen. hkx

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })