Potsdam-Mittelmark: Städte und Regionen aus der Vogelperspektive
Die 3D Geo GmbH aus Geltow wurde mit dem Innovationspreis der IHK geehrt
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Schwielowsee · Geltow - „Geoinformation klingt im ersten Moment etwas spröde. Doch mit dem Programm „LandXpress setzt die 3D Geo GmbH aus Geltow den Betrachter gewissermaßen in einen virtuellen Fluggleiter. Wie aus der Vogelperspektive können Städte oder Regionen am Computer erkundet werden. Kürzlich erhielt das Unternehmen dafür eine der begehrten Anerkennungen beim Wettbewerb um den Innovationspreis der IHK Potsdam.
Firmenchef Marc Hildebrandt reizt es immer wieder, etwas Neues auf die Beine zu stellen. Mit seinen 25 Jahren hat er bereits zwei Firmen zum Laufen gebracht. Vor acht Jahren kam Hildebrandt nach Potsdam, besuchte das Evangelische Gymnasium Hermannswerder. „Damals habe ich bereits mit zwei Freunden an unserem gemeinsamen Traum gearbeitet, doch das Abitur wollten wir vorher noch ablegen," erzählt er. Der Traum war: Erstellung von Internetportalen und Entwicklung interessanter, internetfähiger Programme. Bereits kurz nach dem Abitur gründete er dann seine Firma „equaduct. Für die Entwicklung des Projekts „Das virtuelle Bad wurde er bereits 2002 beim Innovationswettbewerb der Potsdamer IHK geehrt (PNN berichteten).
Die Software-Systeme zur Geo-Visualisierung der 3D Geo GmbH wurden nun in knapp zwei Jahren entwickelt. Hildebrandt führt als Beispiel seine Berlin-DVD an. „Die haben wir jetzt im September zum Berlin-Marathon herausgebracht, sagt er. Das Programm startet wie ein Kurzfilm, die Ansichten von Berlin sind ausschließlich aus digitalisierten Luftbildaufnahmen berechnet worden. Dabei erscheint das Fliegen durch die komplette Strecke des Berlin-Marathons eher als Zugabe am Rande, denn man kann in jeden einzelnen Berliner Straßenzug hinein tauchen. Auch der Verlauf der Berliner Mauer kann auf Knopfdruck eingeblendet werden.
Eine weitere Anwendung ist das virtuelle Gestalten von Stadtbereichen. „Unser System wird bereits von einigen Städten zur Visualisierung ihrer Stadtmodelle, für die Stadtplanung und das Investorenmarketing genutzt, sagt er. Darunter seien neben Berlin auch Dresden, Chemnitz und München. Auch Acron aus den USA arbeite bereits damit. Solche Modelle seien hervorragend als Information für Investoren geeignet, weiß er. Denn per Mausklick erscheinen alle wichtige Daten der jeweiligen Ansicht, wie etwa das jeweilige Allgemeine Liegenschaftskataster ALK.
Auch Potsdam aus der Vogelperspektive ist bereits sehenswert. Geplante Gebäude lassen sich durch die Animation ohne Probleme einfügen. So gewinnt man schon heute einen realistischen Eindruck von der Ansicht des Alten Marktes mit dem Stadtschloss. Die Animation zeigt aber auch, was zu große Baukörper für die Innenstadt bedeuten würden. Ein Gebäude in den Dimensionen des Berliner Stadtschloss beispielsweise erschlüge architektonisch gesehen die gesamte Umgebung.
Ihren Erfolg gründet die Geltower Firma auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Hasso-Plattner-Institut (HPI) in Potsdam-Babelsberg. „Von dort kommt auch eine Großteil unseres Teams, sagt Hildebrandt. Denn im Fachbereich „Computergrafische Systeme werde genau das gelehrt, was man bei 3D Geo brauche. Daher wird er auch mit seiner Firma zum Jahreswechsel in die Nähe des Hasso-Plattner-Institutes umziehen.
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