
© Lutz Hannemann
Potsdam-Mittelmark: Stadthafen als Schlüsselprojekt
Steuerungsgruppe für Entwicklung am Teltowkanal empfohlen / Firma Klösters soll einbezogen werden
Stand:
Teltow - Grundsätzlich sind sich die Teltower Stadtverordneten darüber einig, dass auf dem Gelände am Teltowkanal nördlich der Altstadt etwas passieren muss. „Das ist das Juwel unserer Stadt“, plädierte die 1. Beigeordnete Beate Rietz (SPD) im Hauptausschuss am Montagabend für eine rasche Entwicklung des Baugebiets neben dem Betonwerk. Eine Steuerungsgruppe soll deshalb jetzt die Ideen öffentlicher und privater Investoren prüfen und koordinieren.
Ziel ist unter anderem der Bau eines Stadthafens mit Bootsliegeplätzen, Gastronomie und Serviceeinrichtungen. Die dafür notwendigen Entscheidungsgrundlagen sollen jetzt von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erarbeitet werden. Den Hafenbau müsste die Stadt selbst finanzieren, Schmidt hofft jedoch auf Fördermittel des Landes. Grundsätzlich sind sich die Stadtverordneten darüber einig, dass der Hafen ein Schlüsselprojekt für die weitere Entwicklung der Kanalaue und der Altstadt sein könnte.
Anderen Projekten wird indes noch mit Skepsis begegnet. So stieß der Antrag, am Teltowkanal auch ein Gesundheitszentrum zu bauen, im Hauptausschuss am Montag auf Ablehnung. „Wir müssen aufpassen, dass bei all den Vorhaben noch etwas vom Erholungscharakter übrigbleibt“, mahnte Eberhard Adenstedt von der Fraktion der Linke/Grüne.
Unklar ist weiterhin, ob die bislang auf dem Gebiet liegende Veränderungssperre um ein Jahr verlängert wird. Diese Klausel hat in den vergangenen beiden Jahren verhindert, dass für das Gebiet Baugenehmigungen erteilt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Komplex an der Kanalaue als Ganzes entwickelt und bebaut wird. Die Entscheidung über eine Fristverlängerung zog Bürgermeister Schmidt am Montagabend zurück. Bis zur Stadtverordnetenversammlung am 21. September soll nun gemeinsam mit dem Grundstückseigentümer, der Klösters Bau GmbH eine beiderseitigen Absichtserklärung mit konkreten Zielen für das Baugebiet erarbeitet werden. „Wir müssen den Grundstückseigentümer einbeziehen“, betonte Schmidt.
Die Veränderungssperre läuft zum 30. September aus. Eben deshalb sei es wichtig, jetzt aktiv zu werden, betonte Rietz. „Wir stehen unter erheblichem Zeitdruck, wenn wir jetzt nicht handeln, wird am Ende auf dem Gelände etwas gebaut, das wir gar nicht wollen.“ Adenstedt plädierte indes dafür, die Sperrfrist zu verlängern. Somit hätten die Stadtverordneten Zeit, eigene Vorschläge zu entwickeln. Das Problem dabei: Eine Verlängerung bis September 2012 würde die Klösters Bau GmbH erheblich verärgern.
Die ist mittlerweile mit dem Reha-Zentrum Teltow im Gespräch. Dessen Leiter Lars Weber ist dringend auf der Suche nach einem neuen Baugrundstück für ein von ihm geplantes Gesundheitszentrum. Ursprünglich war geplant, dass der Komplex mit Räumen für das Reha-Zentrum, Arztpraxen, einer Apotheke und einem Schwimmbad von der Mischpark Teltow GmbH auf dem Buschwiesenkarree errichtet wird. „Der vertraglich zugesicherte Übergabetermin ist der 30. November 2011 “, so Weber. Bislang ist am Buschwiesekarree aber kein Gesundheitszentrum in Sicht. Zwar wird dort seit wenigen Wochen gebaut, allerdings entstehen dort nun ein Rewe-Markt und 220 Wohnungen. „Nicht ich habe einen Rückzieher gemacht, sondern der Investor“, betont Weber. Mit Klösters sei er nur in Verhandlung getreten, weil die Investoren schon im November 2010 erklärt hätten, dass sie die Vertragspflicht nicht erfüllen könnten. Deshalb hat Weber bei der Stadt Teltow einen Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Klösters- Grundstück am Teltowkanal gestellt (PNN berichteten). Der Hauptausschuss hat diesen Antrag aber, wie zuvor auch Bau - und Umweltausschuss, abgelehnt.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: