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Grund zur Freude: Schulkinder nahmen die Straße gestern in Besitz.

© Henry Klix

Potsdam-Mittelmark: Stadtrundfahrt zur Schule

Resolution aus Werder für schnelleren Schulbus

Stand:

Werder (Havel) - Werders Stadtverordnete setzen sich geschlossen für eine bessere Schulbusverbindung zur Töplitzer Inselschule ein. Einstimmig haben sie am Donnerstagabend eine Resolution verabschiedet, in der der Landkreis zum Handeln aufgefordert wird. Hintergrund ist die Fahrzeit für Schulkinder aus Kemnitz und Phöben ins benachbarte Töplitz: Zwar ist die Töplitzer Inselschule nur neun Kilometer von Phöben entfernt. Da der Schulbus einen weiten Bogen über Werder macht und auf der Strecke 26-mal hält, braucht er aber eine dreiviertel Stunde und kommt häufig zu spät in der Schule an, wie es in der Stadtverordnetenversammlung hieß.

„Es gab darüber sehr intensive Gespräche mit dem Landkreis als Aufgabenträger des Schülerverkehrs“, sagte CDU-Fraktionssprecher Christian Große. Die Hoffnung, dass für das neue Schuljahr eine „zweckdienliche Lösung“ gefunden wird, habe sich aber nicht erfüllt. Vielmehr habe der Landkreis argumentiert, dass die Havelbus-Verkehrsgesellschaft nicht genügend Busse zur Verfügung habe. Dass die Schüler schneller zu einer Potsdamer Grundschule als ins Nachbardorf kommen, sei „nicht hinnehmbar“, so Große.

Der Phöbener Stadtverordnete Bernd Warsawa (CDU) zeigte sich verwundert, dass die Schülerbeförderung nicht – wie es die Schülerbeförderungssatzung vorschreibe – auf dem kürzesten Weg erfolgt. „Stattdessen machen Phöbener Grundschüler jeden Morgen eine Stadtrundfahrt durch Werder und kommen zu spät.“ Ein Alternativvorschlag des Landkreises, die Phöbener wenigstens am Abend als erstes nach Hause zu bringen, sei „inakzeptabel“, zumal dann neue Betroffenheiten entstehen, so Warsawa.

Der Stadtverordnete Baldur Martin, der für die Freien Bürger auch im Kreistag sitzt, nannte es „traurig, dass ein solcher Streit auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird“. Zudem werde die Linie auch von Pendlern genutzt. „Statt die Belange der Kinder und Fahrgäste in den Vordergrund zu rücken, werden wir mit Problemen der Havelbus konfrontiert“, so Martin. Das sei bemerkenswert, zumal beim neuen TKS-Buskonzept für die Region Teltow ausschließlich „die Belange der Bürger“ zur Debatte gestanden hätten.

Mit der von der CDU eingebrachten Resolution soll eine „direkte Schulbusverbindung“ durchgesetzt werden. Das Ansinnen soll jetzt in den Kreistag eingebracht werden, wie Christian Große ankündigte. Phöbener Eltern klagen über die langen Fahrzeiten, seitdem Havelbus die Schulbusverbindung vor zwei Jahren vom Roten Kreuz übernommen hat. hkx

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