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Teltow und Kleinmachnow wollen Bauhof gründen: Stahnsdorf wird gefragt

Teltow - Schneeberäumung,Grünanlagenpflege und saubere Straßen und Wege: Kommunen können das besser als die freie Wirtschaft, meint man in Kleinmachnow und Teltow. Nach mehrjähriger Prüfung kommt jetzt die Gründung eines gemeinsamen Bauhofs ins Rollen.

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Teltow - Schneeberäumung,Grünanlagenpflege und saubere Straßen und Wege: Kommunen können das besser als die freie Wirtschaft, meint man in Kleinmachnow und Teltow. Nach mehrjähriger Prüfung kommt jetzt die Gründung eines gemeinsamen Bauhofs ins Rollen. Nachdem die Kleinmachnower Gemeindevertretung bereits im März eine entsprechende Absichtserklärung verabschiedet hatte, schlossen sich die Teltower Stadtverordneten in ihrer jüngsten Sitzung an.

Der kommunale Bauhof solle ausschließlich Aufgaben der Daseinsfürsorge übernehmen, sagte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) vor der Abstimmung. Er erinnerte an die Privatisierungstrends wie bei der Wasserversorgung, die sich für die öffentliche Hand oft als unwirtschaftlich erwiesen hätten. Teltow könne von einem gemeinsamen Bauhof mit Kleinmachnow enorm profitieren, sagte Schmidt.

Die Stadt hat in ihrem eigenen Bauhof lediglich fünf Leute beschäftigt, das reiche allenfalls, um Mülleimer zu leeren. Viele Aufträge – von Grünpflege bis Winterdienst – werden extern vergeben, bereits auch an den Kleinmachnower Bauhof mit seinen 43 Beschäftigten. In Kleinmachnow sinkt allerdings die Bereitschaft, ohne klare Auftragslage Personal für solche Aufgaben vorzuhalten. Und das Teltower Rathaus wünscht sich mehr Einflussmöglichkeiten auf die Dienste.

Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) warb vor den Teltower Stadtverordneten für den Bauhof-Zweckverband, mit dem man Planungsicherheit bekomme und das Ortsbild verbessern könne. Man wolle auch die Gemeinde Stahnsdorf fragen, ob sie sich beteiligen will. Grubert geht davon aus, dass den drei Kommunen in etwa einem Jahr beschlussreife Unterlagen zur Zweckverbandsgründung vorgelegt werden könnten. „Mit Elan“ sollen jetzt die Wirtschaftlichkeitsberechnung beauftragt und gegebenenfalls die Gründungsunterlagen erarbeitet werden.

Erste Voruntersuchungen des Tübinger Büros Heider+Partner hatten gezeigt, dass Kleinmachnow und Teltow – auf zehn Jahre gerechnet – mit einem gemeinsamen Bauhof drei Millionen Euro sparen könnten. Risiken könnten gleichmäßig verteilt, Technik und Personal besser ausgelastet werden. Ein neuer Bauhof könnte sich dann auch um Leistungen wie die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung, Straßenreinigung, Baumpflege oder Straßenmarkierung kümmern, die noch fremd vergeben werden.

Die Tübinger Gutachter gehen davon aus, dass für einen gemeinsamen Bauhof mit rund 50 Leuten ein neuer, 10000 Quadratmeter großer Betriebshof benötigt wird und die Technik ergänzt werden müsste. Kosten: rund acht Millionen Euro. Diese Investitionen hätten einen hohen Gegenwert, wie Grubert betonte. „In einem eigenen Bauhof haben wir mehr Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen, als wenn wir eine Firma damit beauftragen.“

Der Hauptsitz des neuen Bauhofs werde „sicher nicht in Kleinmachnow“ sein, das Grundstück Am Bannwald sei dafür zu klein und ein Standort im kommunalen Gewerbepark TIW an der Autobahn wäre „wie eine Kreisstadt in Belzig, und die Musik spielt hier“. Henry Klix

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