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Potsdam-Mittelmark: Stahnsdorfs Ersparnisse sind sicher

Angelegtes Geld von Finanzkrise nicht betroffen / Künftig werden Gewerbesteuereinnahmen aber sinken

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Stahnsdorf - Die Ersparnisse der Gemeinde Stahnsdorf könnten in diesem Jahr – anders als erwartet – weiter steigen. Bisher ging die Gemeinde von einer Rücklage von 13,8 Millionen Euro am Ende des Jahres aus. Nun könnte sich dieser Betrag um weitere 1,5 bis 2 Millionen Euro erhöhen, wie Kämmerin Kerstin Grohs am Dienstagabend im Finanzausschuss zur Vorstellung des Haushaltsplanes erklärte. In den kommenden fünf Jahren müsse Stahnsdorf einen großen Teil der Rücklagen für die Tilgung alter Kreditlasten aufwenden. Zudem stünden große Investitionen an, wie der Ausbau der Heinrich-Zille-Schule und der Bau der Mensa an der Lindenhof-Schule.

„Die Rücklagen wurden gut angelegt“, erklärte die Kämmerin. Die Verwaltung habe prüfen lassen,ob die Anlagen von den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise betroffen seien. „Uns werden keine Verluste entstehen, aber in Zukunft werden wir weniger Zinsen erwarten“, sagte die Kämmerin. Dennoch sei sie zuversichtlich, dass es Zinsen geben wird.

Bereits im Jahr 2010 müssten die ersten Kredite in Höhe von rund zehn Millionen Euro getilgt werden – angefallen aus den Kosten für die Erschließung des Gewerbegebiets und für gemeindeeigene Wohnungen. Darüber hinaus bestünden Kreditverbindlichkeiten der Wohnungsgesellschaft Stahnsdorf in Höhe von 13,5 Millionen Euro. Stahnsdorf sei für die WoGe, eine 100-prozentige Gemeindetochter, haftbar.

Dennoch können die Stahnsdorfer in den kommenden fünf Jahren mit einigen neuen Straßen, sanierten Wohnungen und einer verbesserten Schul- und Jugendclubausstattung rechnen. Auch die Feuerwehr soll mit einem neuen Mannschaftstransportwagen, neuer Hitzeschutzbekleidung und digitaler Funktechnik ausgestattet werden. Zudem soll das Feuerwehrdepot bis 2012 ein neues Dach und neue Umkleideräume erhalten. Des Weiteren stehen bis 2010 Sanierungen an der Güterfelder Dorfkirche für insgesamt 75 000 Euro an. 30 000 Euro sieht der Haushalt in 2009 für die Renaturierung von Biotopen vor. Auf dem Straßenausbauplan stehen unter anderem die Nord anbindung und die Ruhlsdorfer Straße.

Zusätzliche Belastungen könnten der Gemeinde durch den geplanten Bau des dritten staatlichen Gymnasiums in der Region entstehen, sofern Stahnsdorf den Zuschlag für die Schule erhält. Entwicklungspotenzial gibt es weiterhin im Stahnsdorfer Gewerbegebiet: Allein auf der nördlichen Seite seien noch zehn Hektar zu vermarkten, teilte Kämmerin Grohs mit.

„Stahnsdorf hat seine Einnahmen sehr restriktiv geplant“, erklärte die Finanzausschussvorsitzende Ruth Barthels (SPD) am Dienstag. Angesichts der schlechten Wirtschaftslage rechnet die Gemeinde im kommenden Jahr mit 11,3 Prozent weniger Gewerbesteuereinnahmen. Für Barthels ein Grund, die Gewerbesteuersätze der Gemeinde zu senken, um sie für Firmen attraktiver zu machen.

Vorgesehen ist im Haushalt auch eine Referentenstelle für den Bürgermeister. Zukünftig soll dieser die Öffentlichkeitsarbeit, Organisation und Wirtschaftsförderung übernehmen. Vor allem Ex-Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) hatte dies hinterfragt: „Das ist ein netter Versuch, der sich nicht ohne Weiteres begründet“, mahnte Enser seinen Nachfolger Bernd Albers (BfB). „Auf diesen drei Gebieten sehe ich Handlungsbedarf“, verteidigte Albers seinen Vorschlag. So soll der Referent auch die tägliche Pflege des Internetauftritts der Gemeinde übernehmen.

Abschließend werden die Gemeindevertreter am 11. Dezember über den Haushalt und das Investitionsprogramm bis 2012 entscheiden. Tobias Reichelt

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