Potsdam-Mittelmark: Stahnsdorfs Kitas füllen sich Neun Plätze noch frei Erzieher wandern ab
Stahnsdorf - Die Kindergärten in Stahnsdorf werden bis zum Sommer nahezu ausgelastet sein. Wie Anja Knoppke, Leiterin des Fachdienstes für Soziales, in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erklärte, werde es im Juni nur noch 9 freie Kindergartenplätze an den gemeindeeigenen Einrichtungen geben.
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Stahnsdorf - Die Kindergärten in Stahnsdorf werden bis zum Sommer nahezu ausgelastet sein. Wie Anja Knoppke, Leiterin des Fachdienstes für Soziales, in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erklärte, werde es im Juni nur noch 9 freie Kindergartenplätze an den gemeindeeigenen Einrichtungen geben. Alternativ seien 15 Plätze bei Tagespflegeeltern im Ort frei. Erst im Dezember hatten die Gemeindevertreter den Bau einer neuen Kita untersagt.
Der Bedarf könne bislang gedeckt werden, hieß es, auch ohne eine neue Kita. Wie berichtet hatte die Arbeiterwohlfahrt (Awo) einen Kindergarten für 60 Kinder im Gewerbepark Greenpark geplant. Die Gemeindevertreter hatten dem freien Träger jedoch die Betriebsgenehmigung versagt. Auf lange Sicht werde der Bedarf an Kita-Plätzen sinken, so die Einschätzung im Ort. Um unnötige Kosten zu sparen, wurde der Betrieb untersagt. Die Kommune hätte den Träger finanziell unterstützen müssen.
Im Nachhinein sei diese Entscheidung aber auch nachteilig für Stahnsdorfer Eltern, sagte Karin Steingräber (Wir Vier) im Ausschuss: Die Awo hatte großzügige Öffnungszeiten vorgesehen, das Angebot sollte Eltern im Schichtbetrieb ansprechen. „Wir haben in Stahnsdorf gar keine Möglichkeit dafür“, mahnte Steingräber. Die Kitas seien sehr unflexibel, kritisierte SPD-Ausschussmitglied Heiko Spleet. Eltern, die ihre Kinder nur an wenigen Wochentagen in die Kita schickten, müssten den Preis für eine ganze Woche zahlen.
Die Nachfrage nach flexibleren Kita-Öffnungszeiten halte sich in Stahnsdorf jedoch in Grenzen, sagte Sozialamtsleiterin Knoppke. Seit einem Jahr sei die „Mäuseburg“ von sechs bis 18 Uhr geöffnet – am Abend sei die Kita fast leer. Wolle man die Einrichtungen länger öffnen, müsse mehr Personal eingestellt werden. Das bringe neben neuen Kosten ein weiteres Problem mit sich: „Es wird immer schwieriger qualifizierte Bewerber zu finden und in der Region zu halten“, so Knoppke.
Viele frisch ausgebildete Erzieher würden Arbeit in den alten Bundesländern finden. Dort sei die Bezahlung besser. „In Stahnsdorf zahlen wir nur nach Tarif“, sagte Knoppke. Tobias Reichelt
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