Potsdam-Mittelmark: Ständig einsatzbereit
Ex-Feuerwehrmann Klaus Abraham schult jetzt Fichtenwalder Nachwuchs
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Beelitz – „Unser Leben wäre ärmer, gebe es nicht die Ehrenamtlichen, die sich um das Gemeindeleben verdient machen.“ Das sagte kurz vor Weihnachten 2001 Bürgermeister Tilo Köhn. Fichtenwalde war zu dieser Zeit noch eigenständig, und die Gemeindevertreter beschlossen, jedes Jahr besonders Verdienstvolle mit einer Ehrennadel und dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde zu ehren.
Diese Tradition ist bis heute erhalten. Am 22. Dezember traf sich „halb Fichtenwalde“ im Saal des Hans-Grade-Hauses zur Festveranstaltung, die Birgitta Winkler (Flöte) und Tamara Schütz (Harfe) musikalisch begleiteten. Einige der Anwesenden staunten, als diesmal nur ein Fichtenwalder geehrt wurde. Es soll nicht an fehlenden Nadeln gelegen haben. Klaus Abraham war diesmal der ganz besondere Ehrenwürdige. „Eine weitere Besonderheit ist“, so Ortsbürgermeister Köhn, „dass Klaus Abraham erst 1998 Fichtenwalder wurde.“ Inzwischen kennt ihn fast jeder kennt im Ort, die Jugendlichen grüßen ihn über die Straße hinweg „Hallo Klaus!“
„Die Auszeichnung ist für mich eine große Ehre, und ich weiß sie zu schätzen“, sagte Abraham. Der Berliner war während seiner Berufszeit Feuerwehrmann, rettete u.a. eine mit ihrem Auto Verunglückte aus dem Landwehrkanal und lernte 15 Jahre in „seinem“ Bezirk Kreuzberg alles kennen, „was es gibt und eigentlich nicht geben dürfte“, wie er sagt. Er habe den Mauerbau und damit die Trennung Berlins und den Mauerfall erlebt. „Ich war unmittelbar an dem Erlebnis des Zusammenwachsens der Ost- und Westfeuerwehrleute beteiligt, so dass ich mit meiner Frau beschloss, unseren Lebensabend im beschaulichen Fichtenwalde zu verleben.“ Der Feuerwehrmann steckt ihm weiter im Blut. Er widmet sich seit Jahren der Fichtenwalder Jugendfeuerwehr. „Als alter Feuerwehrmann hat man den Schlüssel zu Kinderherzen in der Tasche“, sagte er schmunzelnd. „Viele haben doch in jungen Jahren den Wunsch, Feuerwehrmann zu werden.“
Eine freiwillige Feuerwehr wie hier in Fichtenwalde braucht den Nachwuchs“, meint Abraham. Deshalb ist er ständig bereit für Schulungen und Übungen „rund um die Feuerwehr“. Der Zuspruch ist groß, die Mädchen und Jungen eifrig bei der Sache. Abraham begrüßt die Regelung, dass bereits Sechsjährige zur Feuerwehr kommen dürfen. „In den zurückliegenden Jahren erfuhr ich: Zwei oder drei von zehn Jugendfeuerwehrkameraden bleiben.“ Das müsse sich ändern. „Wir in Fichtenwalde sind längst mitten drin. Wenn alle so vorbildlich arbeiten, dann braucht keine Wehr zumachen müssen,“ so Abrahams Überzeugung.
Ortsbürgermeister Köhn zog wie stets während des „gesellschaftlichen Jahreshöhepunktes“ Bilanz. Er erwähnte besonders die Eröffnung des Radwegs nach Beelitz. „ Positiv verlief die Abwasserentsorgung in der Wilmersdorfer Straße. 13000 Euro stehen für die weitere Gestaltung des Marktplatzes bereit. Dagegen ist das Konzept für eine neue Sporthalle oder An- und Umbauten der bestehenden nicht entschieden. Machbarkeitsstudien sollen den richtigen Weg zur unbedingten Problemlösung weisen. W.P.
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