Potsdam-Mittelmark: Startschuss für breitere Autobahn
Ab Sommer Planverfahren für achtstreifige A 10
Stand:
Potsdam-Mittelmark - Für die Verbreiterung des Berliner Rings zwischen den Dreiecken Nuthetal und Potsdam soll voraussichtlich im Sommer das Planfeststellungsverfahren beginnen. Das teilte das Verkehrsministerium auf PNN-Anfrage mit. „Mit der geplanten Erhöhung von derzeit sechs auf dann acht Fahrstreifen kann die erhöhte Verkehrsbelastung sicher abgewickelt werden“, sagte Ministeriumssprecher Lothar Wiegand. Es handele sich hierbei um den am höchsten belasteten Abschnitt des Berliner Rings: Bis zum Jahr 2025 werden hier täglich 127 000 Fahrzeuge erwartet, davon 35 000 Laster.
Für das Projekt seien Gesamtkosten für Bau und Grunderwerb von rund 111 Millionen Euro veranschlagt, die über das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit vom Bund getragen werden. Zuständig für die Abwicklung ist die „Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH“ in Berlin (Deges). Die Projektmanagementgesellschaft ist in den Neuen Bundesländern für den Neu- und Ausbau von 1200 Kilometern Bundesfernstraßen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 8,6 Milliarden Euro zuständig, davon 750 Kilometer auf Neu- sowie 450 Kilometer auf Ausbaustrecken. Deges-Gesellschafter sind der Bund, die Neuen Länder und Schleswig-Holstein.
Schon im September soll mit dem Bau der Bahnbrücke bei Ferch begonnen werden, für die laut Wiegand bereits „Baurecht über Plangenehmigung“ geschaffen wurde. Im Anschluss soll mit dem Streckenausbau selbst begonnen werden, wobei die Details von der Erlangung des Baurechts mit dem Planfeststellungsbeschluss abhängig seien, wie der Ministeriumssprecher betonte.
Der Autobahnabschnitt war in den vergangenen Jahren wiederholt Großbaustelle, erst im Juni wurde das neue Autobahndreieck Nuthetal eingeweiht. Während der Bauzeit war es zu teils massiven Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen. Vom achtstreifigen A10-Ausbau soll der Autofahrer derweil möglichst wenig spüren: Grundsätzlich sollen während der Bauzeit sechs Fahrstreifen aufrecht erhalten werden, sagte Wiegand. „Unumgängliche Verkehrsbeschränkungen werden rechtzeitig abgestimmt.“ So sei für den Einschub der neuen Bahnbrücke bei Ferch an einem Wochenende im Herbst 2010 eine Vollsperrung erforderlich.
Auf der gesamten Strecke sind laut Wiegand Lärmschutzwände auf einer Länge von fünf Kilometern vorgesehen. Die Forderung nach mehr Lärmschutz war in der Vergangenheit besonders aus Michendorf laut geworden. Die Deges wird über das Planfeststellungsverfahren bei zwei öffentlichen Veranstaltungen informieren. Die erste ist am 23. Juli um 19 Uhr in der Gemeindeverwaltung Michendorf, Potsdamer Straße 33-37, geplant. Eine zweite Veranstaltung wird es am 2. September in Ferch geben. hkx
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: