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Potsdam-Mittelmark: Stauchaos rund um A 10
Tödlicher Unfall mit Gefahrgut-Transporter. Sperrung für mehrere Stunden
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Nuthetal - Bei einem schweren Unfall mit einem Gefahrgut-Transporter auf dem südlichen Berliner Ring ist am Montagvormittag ein Lkw-Fahrer getötet worden. Ein weiterer Lkw-Fahrer verletzte sich bei dem Unfall zwischen dem Dreieck Nuthetal und Michendorf schwer. Polizei und Feuerwehr sperrten wegen der Explosionsgefahr die A10 rund um das Autobahndreieck Nuthetal für mehrere Stunden. Der Unfall ereignete sich kurz vor elf Uhr, bis zum frühen Abend kam es zu kilometerlangen Rückstaus.
Der litauische Transporter, der 30 000 Liter Essigester geladen hatte, stoppte laut Polizei an einem Stauende. Ein nachfolgender Sattelschlepper aus Niedersachsen sei nahezu ungebremst in den Transporter gekracht. Der vermutlich 58 Jahre alte Fahrer aus Thüringen verletzte sich dabei tödlich, teilte die Polizei mit. Der 55-jährige Fahrer des Gefahrgut-Transporters aus der Ukraine musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Als ein weiterer Lkw-Fahrer Erste Hilfe leisten wollte, klagte er über Übelkeit.
Rund 50 Liter des explosiven Lösungsmittels, das laut Polizei narkotisierend wirke, waren bei dem Unfall ausgelaufen. „Bei den warmen Temperaturen verdampft die Flüssigkeit schnell“, sagte der Nuthetaler Gemeindewehrführer Matthias Heide. Aus Angst, dass die ätzenden Dämpfe von Autofahrern eingeamtet werden könnten und um eine Explosion zu vermeiden, habe man sich für eine weiträumige Sperrung entschieden, so Heide. Laut Rettungsleitstelle seien Feuerwehrmänner aus Teltow, Michendorf und Nuthetal mit zwölf Fahrzeugen im Einsatz gewesen. Die Polizei setzte rund 100 Beamte ein. Erst am Nachmittag konnte eine Spezialfirma die gefährliche Flüssigkeit aus dem Lkw pumpen. Der Sachschaden wird auf über 100 000 Euro geschätzt.
Autofahrer brauchten bis zum frühen Montagabend viel Geduld. Rund um das Nuthetaler Dreieck brach ein Verkehrschaos aus – mit Wartezeiten von bis zu zwei Stunden. Die Anschlussstellen Michendorf, Saarmund und Ludwigsfelde West waren gesperrt. „Man kam von der A10 nicht mehr auf die 115“, so Polizeisprecher Christoph Koppe. Landes- und Bundesstraßen rund um das Autobahndreieck waren dicht. Die kilometerlangen Rückstaus reichten auch bis zur A2 und A 9. Kurz nach 16 Uhr wurde die Autobahn wieder freigegeben.
Staus bildeten sich auch auf der Gegenfahrbahn in Richtung Frankfurt (Oder). Dort krachte es gegen 9.30 Uhr. Ein Renault stieß kurz vor der Raststätte Michendorf mit einem Kleintransporter zusammen. Beide Fahrzeuge kippten nach dem Zusammenprall um und blockierten die Fahrbahn. Da Fahrzeugteile auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurden, kam es auch zu Staus in Richtung Autobahndreieck Potsdam. Die 26 Jahre alte Fahrerin des Renaults und ihre 33-jährige Beifahrerin sowie der 59 Jahre alte Fahrer des Kleintransporters mussten in ein Krankenhaus gebracht werden. es
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