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Badespaß in der Stein-Therme gab es noch einmal am vergangenen Wochenende. Jetzt beginnen die Bauarbeiten.

© Kitty Kleist-Heinrich

Potsdam-Mittelmark: Stein-Therme reif für die Kur

Eine Million Euro vom Landkreis für Sanierung und Umbau / Wiedereröffnung Ende des Jahres

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Belzig - Die Belziger Stein-Therme wird in den kommenden sieben Monaten zur Großbaustelle. Für insgesamt 4,4 Millionen Euro soll sie umfassend saniert und attraktiver gestaltet werden. Auch der Landkreis Potsdam-Mittelmark wird sich mit 600 000 Euro an dem Vorhaben der Stadt Belzig beteiligen. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kreistag am Donnerstagabend einstimmig gefasst und damit die letzte wichtige Weiche für die Thermen-Sanierung gestellt. Zudem bekommt die Stadt weitere 400 000 Euro für ein Grundstücksgeschäft, bei dem die Kommune mehrere Flächen am Belziger Landratsamt an den Kreis abtritt.

Einerseits sollen in den kommenden Monaten nun eine Vielzahl baulicher Mängel an der im Jahr 2002 eröffneten Therme beseitigt werden, anderseits soll sie auch deutlich an Attraktivität gewinnen. Geplant sind unter anderem der Einbau einer neuen Galerie mit mehr Liegeplätzen in der Bade-Welt, die Umgestaltung der Sauna und Außenanlagen sowie die Installation vieler neuer Massagedüsen und Nackensprudler. Nur so könne sich die Stein-Therme nach der Wiedereröffnung gegen starke Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt behaupten, argumentierte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) für ein finanzielles Engagement des Landkreises. Ein Umbau zum Spaßbad sei nicht geplant, die gesundheitliche Ausrichtung werde auch weiter im Vordergrund stehen, hatte die Belziger Bürgermeisterin Hannelore Klabunde (parteilos) zuvor erklärt.

An den Finanzierungspaket beteiligen sich zudem die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) mit 1,6 Millionen Euro und das Innenministerium mit einem sogenannten Ausfallgeld für die siebenmonatige Schließung der Therme in Höhe von 900 000 Euro. Die Stadt Belzig selbst nimmt einen Kredit in Höhe von maximal 1,5 Millionen Euro auf. Vor allem die Beseitigung der Baumängel muss die Stadt aus eigener Kasse bezahlen, dafür gibt es keine Fördermittel.

Nur mit Bauchschmerzen habe man dem finanziellen Beitrag des Landkreises für die Attraktivierung der Therme zugestimmt, erklärten im Kreistag Vertreter mehrerer Fraktionen. Letztlich ließ man sich jedoch davon leiten, dass der Kurort Belzig mit der Therme, der Reha-Klinik und dem Johanniter-Krankenhaus strukturprägend für die ländliche Gesamtregion sei, wie es in der Beschlussbegründung heißt. Alle drei Einrichtungen im Komplex seien mit etwa 500 Beschäftigten wichtige Arbeitgeber. Vorerst jedoch gehen die meisten der 50 Thermen-Mitarbeiter bis zum Ende der Schließzeit in die Arbeitslosigkeit.

Mit seinem finanziellen Beitrag hat sich der Landkreis auch ein Mitspracherecht bei der weiteren Entwicklung der Therme gesichert. So sollen den Kreistagsabgeordneten künftig alle Jahresabschlüsse vorgelegt werden, und der Landkreis bekommt eine Stelle im Aufsichtsrat der städtischen Kur- und Freizeit GmbH, die für die Therme verantwortlich zeichnet.

Für den Bau der Stein-Therme waren im Jahr 2002 insgesamt 23 Millionen Euro investiert worden. Das Wirtschaftsministerium beteiligte sich mit 16 Millionen Euro.Hagen Ludwig

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