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Potsdam-Mittelmark: Steuer auf Windkrafträder auch für Stahnsdorf interessant

Bürgermeister Albers findet die Idee gut / Zahl der auf den Rieselfeldern geplanten Anlagen könnte sinken

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Stahnsdorf - Auch wenn sich in Stahnsdorf noch kein Windrad dreht, findet Bürgermeister Bernd Albers (BfB) die Idee von einer kommunalen Zusatzsteuer für Windkraftanlagen interessant. „Das ist eine gute Idee“, sagte Albers auf Nachfrage den PNN. Gerade in Zeiten knapper Kassen, könne die Kommune auf Zusatzeinnahmen nicht verzichten. Wie berichtet, planen die Berliner Stadtgüter auf den stillgelegten Stahnsdorfer Rieselfeldern 29 Windkraftanlagen zu bauen.

Eine Extra-Steuer auf Windkrafträder gibt es in Deutschland noch nicht. Allerdings: Etwa eine 90 Kilometer von Stahnsdorf entfernt plant die Stadt Luckau (Dahme- Spreewald), eine solche Steuer einzuführen. Brandenburgs Innenministerium prüft das Vorhaben. Anders als in Stahnsdorf drehen sich in Luckau schon etwa 30 Windkraftanlagen, 19 sollen hinzukommen. Das ist den Luckauern zu viel. Von den Steuern erhofft sich die Stadt auch, die Zahl der Windräder zu begrenzen. So kalkuliert Luckau mit 3500 bis 5000 Euro pro Jahr und Windrad, die – zusätzlich zur Gewerbesteuer – in die Stadtkasse fließen könnten.

Das lässt auch Stahnsdorfs Bürgermeister Albers rechnen: Bei 29 geplanten Windrädern wären das jährliche Einnahmen von 100 000 bis 150 000 Euro. Verlockend, allerdings wollen auch in Stahnsdorf viele Einwohner und Politiker, darunter auch der Bürgermeister, auf den Rieselfeldern lieber gar keine Windräder sehen. Die Steuer wäre ein Instrument, um die Investoren um die interessierten Berliner Stadtgüter zu vergraulen.

Die hätten schon vor Jahren Windräder in Stahnsdorf gebaut, dürfen aber nicht, denn der Teilplan Wind des Regionalplans Havelland-Fläming verbietet das. Dagegen klagen die Stadtgüter. Am 14. September kommt es zur Verhandlung vor dem Oberverwaltungsgericht. Zuvor wollen die Investoren noch einmal die Anwohner überzeugen und laden zu einer Info-Veranstaltung am 18. August um 19 Uhr in das Teltower Rathaus ein. tor/dpa

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