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Potsdam-Mittelmark: Stockender Start im Ungerpark
Gestern viertes Musterhaus in Havelauen eröffnet
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Werder (Havel) - Die Baugrundstücke in den Havelauen sind fast alle vergeben, nur die neue Musterhaussiedlung wächst nicht so schnell wie erhofft. Gestern wurde das vierte Musterhaus im Ungerpark eröffnet, Platz gibt es seit zwei Jahren für 23 Musterhäuser. Betreiber der Anlage ist die Unger-Park GmbH in Chemnitz. Die begründete den zögerlichen Start gestern mit der guten konjunkturellen Lage und den niedrigen Zinsen für Immobilienkredite.
„Die Hausbaufirmen sind gut ausgelastet, für einige Häuser gibt es Wartezeiten“, so Unger-Prokurist Thomas Haubold zu den PNN. Neue Vetriebsstandorte würden von den Unternehmen deshalb nicht im geplanten Tempo errichtet. Er rechnet aber damit, dass der Musterhauspark in den Havelauen in drei Jahren weitgehend ausgelastet ist. Die Firma Unger-Park will selbst noch ein Eingangsgebäude und einen Spielplatz bauen. Im Jahr 2023 soll die Ausstellung enden, die Musterhäuser können dann von ihren Käufern bewohnt werden.
Moderne Häuser von Haacke, Kampa und Elk kann man sich inzwischen im Ungerpark ansehen. Gestern eröffnete die „Green Building Group“ mit einem Passivhaus ein neues und ganz besonderes Musterhaus. Das 200 Quadratmeter große Gebäude mit Solarmodulen an Fassade und Flachdach ist mit vielen technischen Finessen ausgestattet. Heiz-, Sicherheits-, Haustechnik und Unterhaltungselektronik lassen sich von Bedienpulten im Haus oder einem Tablet-PC mit einer App steuern und programmieren. Zur Eröffnung wurden gestern auf diese Art feierlich die Rollläden hochgezogen.
Kern des Passivstandards: „Die Luft-Wasser-Wärmepumpe wird von den Solarmodulen mit Strom versorgt, es bleibt sogar noch etwas Energie für die Stromversorgung“, sagte André Löscher von der Green Building Group. Das Musterhaus ist an den Bauhausstil angelehnt, stilvolle Baukultur werde so mit modernster Technik und hohen ökologischen Anspruchen verbunden. Das komplett vernetzte Gebäude koste zwischen 400- und 450 000 Euro. Es handelt sich nach Unternehmensangaben um das erste Passivhaus, das in Brandenburg gefertigt wird – am Standort vom Hanlo-Haus in Ziesar. Das war einer der Gründe, warum Baustaatssekretärin Kathrin Schneider gestern bei der Eröffnung mit etwa 60 Gästen dabei war. Sie hofft, dass sich von der Passivhausidee viele Bauherren begeistern lassen und würdigte, dass für das Holzständerhaus märkische Kiefer zum Einsatz kommt. Auch Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) begrüßte die Ansiedlung und hofft, dass durch Energiesparhäuser das eine oder andere Windrad in der Region verhindert werden kann.
Ziesar ist neben Freiwalde (Dahme Spreewald) und Maribor (Slowenien) einer der drei Produktionsstandorte der Green Building Group, die dort die Fertighausmarken Hanlo, Bau Mein Haus, Lumar, Libella und Blackline herstellt. Sie wurde 2011 in Graz gegründet. Aufsichtsratsvorsitzender Philippe von Stauffenberg hob gestern den ökologischen Anspruch der Unternehmensgruppe hervor. Deren Eigentümer, der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft H.I.G. Capital, gehört seit zwei Jahren auch das Duale System in Deutschland. Sie will im kommenden Jahr auch nochmals im Ungerpark aktiv werden, dann soll noch ein Musterhaus aus dem Programm von „Bau mein Haus“ entstehen. Henry Klix
Beim Herbstfest am nächsten Wochenende im Unger-Park kann das Passivhaus erstmals besichtigt werden, 14. und 15. September, 11 bis 18 Uhr, An den Hainbuchen.
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