Potsdam-Mittelmark: Stolpersteine werden in Werder verlegt An acht Stellen wird an jüdische Opfer erinnert

Werder (Havel) - Nach jahrelangem Ringen ist es endlich soweit: Am 15. Oktober soll an acht Stellen im Werderaner Stadtgebiet und in Glindow mit sogenannten Stolpersteinen an jüdische Opfer der Nationalsozialisten erinnert werden. Das sagte Joachim Thiele von der „Arbeitsgemeinschaft Stolpersteine“ jetzt den PNN.

Die Verlegung der Stolpersteine wurde in Werder lange kontrovers diskutiert. Erst vor zwei Jahren gab es von den Stadtverordneten für das europäische Gedenkprojekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig grünes Licht. Jede Form des öffentlichen Gedenkens und Erinnerns werde begrüßt, hieß es in dem damaligen Beschluss. Später war festgelegt worden, dass die Stolpersteine nur verlegt werden dürfen, wenn das „Einverständnis von Angehörigen oder Verbänden der verfolgten Personen“ vorliegt. Bis zuletzt gab es Schwierigkeiten: Nur drei der vier geplanten Stellen wurden von der Stadtverwaltung genehmigt.

„Wir haben für die Straße Am Schwalbenberg eine Lösung mit dem Privateigentümer des Hauses gefunden“, sagte Thiele. Da die Straße eine Sandpiste sei, könnten dort keine Steine verlegt werden, hieß es bei der Stadtverwaltung. Die dort geplanten Gedenksteine an das Ehepaar Walter Johann und Helene Guttsmann sollen daher in der Einfahrt des Hausbesitzers verlegt werden, so Thiele. Weitere Steine sollen wie berichtet für Käte und Kurt Jacob vor dem Cafe Jakob in der Torstraße gesetzt werden. In der Brandenburger Straße soll vor dem Fotoladen Meinert an Hans-Peter und Ruth Olschowski erinnert werden, in Glindow an Resi und Hans Siegfried Salomon, die eine Gärtnerei betrieben hatten. es