Potsdam-Mittelmark: Strandbad auf großer Fahrt
Erweiterungspläne in Caputh zielen auf Wasserwanderer und neue Gäste aus dem Ferienresort Petzow
Stand:
Erweiterungspläne in Caputh zielen auf Wasserwanderer und neue Gäste aus dem Ferienresort Petzow Schwielowsee · Caputh - Kay Kablitz stellt es gleich klar: Natürlich schiele er bei den Erweiterungsplänen für das Strandbad Caputh auch herüber zum Ferienresort in Petzow, das am 15. April eröffnet werden soll. „Da muss noch mehr passieren in der touristischen Infrastruktur, damit sich die Gäste hier wohl fühlen und neue dazukommen“, pflichtet seine Partnerin Kristina Lüthgens bei. Schon jetzt habe die Schwielowsee-Region viel zu bieten: Reiten, Radfahren, Segeln, Surfen zählt Lüthgens spontan auf. Die Angebote müssten aber ausgebaut und besser beworben werden, damit die Petzower Investitionen Schubkraft für alle entwickeln. Im Strandbad will man jetzt einen Beitrag dazu leisten und traf damit bei der Caputher Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend auf breite Zustimmung. Eine dreiviertel Million Euro will man in den nächsten Jahren investieren, um das Strandbad noch attraktiver zu machen. Den Anspruch, mehr als eine Badewiese zu sein, hatten Kablitz und Lüthgens schon, als sie das Kleinod 1997 übernahmen. Ein gut gehendes, mediterranes Restaurant und ein Strandhaus-Pavillon für Firmenfeiern zeugen davon. Besonders die Wasserwanderer hat man mit den aktuellen Plänen im Blick. Schon jetzt gibt es neben der Segel- und Surfschule hier auch einen Pächter, der Kanus und Kajaks vermietet. Das alte Bootshaus soll ab 2006 schrittweise zu einer Pension für Wasserwanderer ausgebaut werden. Derzeit wird es nur noch als Lagerhalle genutzt. Die Nutzfläche von 230 Quadratmetern soll durch eine Zwischendecke verdoppelt werden, 10 bis 15 Zimmer in einer günstigen Preiskategorie sollen entstehen. Das Dach wird dann mit Schilf gedeckt. Damit neben Paddlern auch Segelboote anlegen können, ist ein neuer „Sonnensteg“ am Strand geplant. Ein Laufsteg soll zu einer runden Plattform mit „Schirmbar“ führen, von der dann strahlenförmig die Bootsanleger abgehen. Um den Badebetrieb aufrecht zu erhalten, auch wenn die Blaualgen wachsen, ist eine kleine Poollandschaft geplant. Ein Schwimmbecken, zwei Whirlpools und zwei bis drei Fass-Saunen sind geplant. Mit Schwimmkursen für Kinder und Saunagängen in der Natur will man die Angebotspalette erweitern. Die alte Gemünde-Fähre, die ihre Rente an Land verdient, soll dafür verschoben werden: Sie kommt auf eine kleine schmale Landzunge und wird vom Strand aus wieder aussehen, „als wenn sie schwimmt“, wie Lüthgens erklärt. Letzer Punkt der Erweiterungspläne ist ein schmaler Schlauch hinter dem Restaurant zu den Schienen hin, der als Aufenthaltsbereich für die Mitarbeiter angebaut werden soll. Vier Festangestellte und zwei Lehrlinge hat das Strandbad derzeit. Wenn es die baurechtlichen Genehmigungen gibt, alles nach Plan bis 2008 umgesetzt und die ILB mit ins Boot geholt werden kann, soll vielleicht ein neuer Arbeitsplatz entstehen. „Was kann man sich mehr wünschen, als dass ein Unternehmer in Caputh auf eigenes Risiko die Dinge vorantreibt“, fasste Christian Lahr-Eigen (FDP) die Meinung der Ortsbeiratsmitglieder zusammen. Aber vielleicht ist das Risiko auch gar nicht so groß: Seitdem das Duo Kablitz und Lüthgens das Bad vor acht Jahren übernommen hat, sind die Besucherzahlen von 1500 auf 28000 gestiegen, haben die Beiden ausgerechnet. 52 Prozent der Besucher sind nicht von hier, aus Petzow werden vielleicht bald noch welche dazu kommen. Viel Potenzial also, damit sich die neuen Angebote schnell herumsprechen können. Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: