Potsdam-Mittelmark: „Straßen, Straßen, Straßen“
Neues Motto in Großgemeinde Michendorf für öffentliche Investitionen in den nächsten Jahren
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Neues Motto in Großgemeinde Michendorf für öffentliche Investitionen in den nächsten Jahren Michendorf - „Straßen, Straßen, Straßen“ – so lautet ein neues Motto von Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung. Die öffentlichen Investitionsmittel der Großgemeinde sollen in den kommenden Jahren vor allem im Ausbau des örtlichen Straßennetzes Verwendung finden. Sandpisten in Willichslust und Michendorf West will man ebenso in Angriff nehmen wie die Siedlung Bergheide in Wildenbruch oder Nebenstraßen An der Trift in Langerwisch. Das Bevölkerungswachstum habe sich in der Gemeinde auf 1 Prozent verlangsamt, so die Bürgermeisterin. „Der leidige Zustand unserer Straßen zieht ansiedlungsfreudige Interessenten nicht gerade an.“ In den nächsten Monaten will die Gemeindeverwaltung deshalb eine Liste über den Straßenzustand vorlegen, die Diskussionsgrundlage für einen „Fünfjahrplan“ zum Straßenausbau sein soll, wie Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed bei der Haushaltsanhörung der Ortsbeiräte am Montagabend erklärte. Selbst kilometerlange, unbefestigte Löcherpisten wie die Michendorfer Bergstraße sollen in Angriff genommen werden, wobei Anlieger für die Ersterschließung 90 Prozent der Kosten selbst zu tragen haben. Bei Ausbauten schon bestehender, innerörtlicher Buckelpflaster beträgt der Anliegerbeitrag 40 bis 50 Prozent. Oed liegt deshalb daran, die Betroffenen in den Diskussionsprozess einzubeziehen und gegebenenfalls nach Wegen für einen kostengünstigen Ausbau zu suchen, wie in der Rüsternallee in Michendorf geschehen. „Es nutzt uns ja nichts, wenn wir uns am Ende mit Klagen herumzuschlagen haben“, so der Bauamtsleiter. Durch die Rückflüsse hofft die Verwaltung, jährlich künftig etwa 400000 Euro im Straßenbau umsetzen zu können – das entspreche zwei bis drei größeren Straßenbauprojekten, sagte Oed. Möglichst schon im kommenden Jahr möchte man die beiden größten Sorgenkinder, die Dianastraße in Michendorf und den Ravensbergweg in Wilhelmshorst, in Angriff nehmen. 350000 Euro wurden im Haushaltsentwurf dafür in der Rücklage beiseite gelegt. Die Verwaltung sieht zudem dringenden Bedarf für einen Ausbau der Michendorfer Schulstraße, die wegen zahlreicher Baumaßnahmen fast unbefahrbar ist. Viele Bürgerbeschwerden habe es dort bereits gegeben, so Oed. Immerhin sind im Haushalt 2005 bereits 40000 Euro für Ausbauplanungen eingestellt, die im Jahr 2006 umgesetzt werden sollen. Bürgermeisterin Jung sieht die Entwicklung der Michendorfer Haushaltszahlen überdies recht positiv. Trotz schwieriger Rahmendaten muss kein Tafelsilber für die Gemeindeverwaltung verscherbelt werden, auch wenn der Verwaltungshaushalt, vor allem wegen der erwarteten Tarifsteigerung, um 3,6 Prozent auf satte 9,8 Millionen Euro wächst. Zudem will die Verwaltung einen zweiten PC-Administrator (halbe Stelle) einstellen und die Vollstreckungsbehörde für ein Jahr mit einer Stelle stärken. Im Gespräch ist auch ein Sozialarbeiter, der den Michendorfer Jugendklub wieder auf sichere Füße stellt – die Awo steht ab dem nächsten Jahr nicht mehr als Träger zur Verfügung. Aber dennoch können aus Einnahmeüberschüssen im Verwaltungshaushalt 200000 Euro in Investitionen fließen, freut sich die Bürgermeisterin. So wächst der Investitionshaushalt auf 1,7 Millionen Euro. Der Aufbau des Ganztags an der Wilhelmshorster Schule soll daraus mit 20000 Euro gefördert werden. Der Fortschritt in den Sanierungsgebieten Michendorf und Langerwisch (750000 Euro), die Ausstattung des neuen Saals im Gemeindezentrum Apfelbaum (60000 Euro) und die Fertigstellung des Gemeindezentrums Wildenbruch mit Standesamt (50000 Euro) stehen außerdem im Haushaltsentwurf auf der Investitions-Agenda. Die Zeit neuer Gemeinde-„Hochbauten“ ist damit zu Ende, prophezeit Bauamtsleiter Oed. Die Zukunft lautet: glatte Straßen. Henry Klix
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