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Nach dem Frost: Im Musikerviertel wird der Straßenbau fortgesetzt.

© Ute Kaupke

Potsdam-Mittelmark: Straßenausbau vor der Haustür selbst bezahlt

Ein Modell macht Schule: Bisher wurden 14 Nuthetaler Straßen von den Anwohnern finanziert

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Nuthetal – Am gestrigen Dienstag ist im Rehbrücker Musikerviertel der im September 2011 begonnene Straßenbau wieder aufgenommen worden. Der anhaltende Frost hatte zu einer Zwangspause für dieses von den Anwohnern finanzierte Projekt geführt. Ursprünglich sollten die Bach- und die Schumannstraße sowie der Haydnweg Ende März fertiggestellt werden. Der verantwortliche Planer Ralf Joppa vom ortsansässigen Ingenieurbüro ICoMa TVR GmbH sagte den PNN, er rechne jetzt mit einem Zeitverzug von etwa einem Monat.

Das spezielle Finanzierungsmodell, bei dem die Anwohner größeren Einfluss auf Ausbaustandard und Kosten haben, hat in der Gemeinde inzwischen Schule gemacht. Regie und Qualitätsmanagement blieben dabei in der Hand der Kommune, die selbst jedoch kein Geld für den Ausbau von Anliegerstraßen hat. Insgesamt sind jetzt schon 19 solcher Straßenprojekte in Nuthetal angeschoben worden – 14 sind bereits vollendet. Andere Kommunen in der Region haben das Modell übernommen.

Die nächsten Nuthetaler Baustellen auf Anliegerstraßen werden demnächst eröffnet. Für den Ausbau der Straße Am Kiefernwald hatte sich bereits im vergangenen Jahr eine Bürgerinitiative gegründet. Hinzu kommt nun der vordere Teil der Straße Am Gersthof. Die Planungsunterlagen beider Straßen befinden sich noch bis zum 20. März in der Auslage zur Bürgerbeteiligung. Die Befürwortung werde auf der nächsten Gemeindevertretersitzung am 13. März erwartet, sagte Bau-Fachbereichsleiter Torsten Zado aus dem Nuthetaler Rathaus den PNN. Das Planungsbüro rechnet mit einer Bauzeit von Mai bis August 2012.

Die Straße am Kiefernwald ist derzeit noch eine unbefestigte märkische Sandpiste am Waldrand. Mit Rücksicht auf den Baumbestand und die vielen Wurzeln im Boden wird auf Straßenpflaster gesetzt – insgesamt soll der Bereich behutsam entwickelt werden. Die Straßenfläche soll laut Joppa möglichst klein gehalten werden, um angrenzende Waldflächen zu schonen. Asphalt würde bei den gegebenen Bodenverhältnissen reißen und sei derzeit teurer als Pflasterung. Geparkt werden soll auch künftig auf der Straße und auf einem mit Schotter befestigten Randstreifen.

Im Fall der Straße Am Gersthof werden nur die vorderen 80 Meter , die im sogenannten Innenbereich von Bergholz-Rehbrücke liegen, ausgebaut. Auch hier ist eine Pflasterung vorgesehen – die Straße soll auf einer Breite von vier Metern ausgebaut und verkehrsberuhigt werden.Ute Kaupke

Ute Kaupke

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