zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Straußensteaks statt Milch

Agro Saarmund steigt in neues Geschäft ein: Straußenpark im ehemaligen DDR-Rinderkombinat

Stand:

Teltow - In den schon lange leer stehenden Viehställen am Schenkendorfer Weg in Teltow soll ein Straußenpark entstehen. Auf dem rund zwei Hektar großen Gelände haben einst die Milchkühe der hiesigen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ihr Quartier gehabt. Die Landwirtschafts-Genossenschaft Agro Saarmund, der das Areal nun gehört, will künftig mit den Laufvögeln einen weiteren Wirtschaftszweig erobern.

Sie hatte nach der Wende die LPG- Ackerflächen und viele Baulichkeiten im weiten Teltower Umland – darunter die hiesigen Rinder-Stallungen – übernommen und ist Mitanteilseigner der jetzt gegründeten „Straußenpark Teltow GmbH“, die inzwischen im Potsdamer Handelsregister eingetragen ist.

Die neue Gesellschaft hat anspruchsvolle Pläne: Die hier mit heimischen Futter aufgezogenen Straußenvögel sollen vor allem Fleisch liefern. Also gehört auch ein Schlachtbetrieb mit Verarbeitung und Vertrieb sowie weiteren Dienstleistungen dazu. Bis zu 250 Tiere könnten dort im Jahresverlauf zerlegt und verwertet werden. „Es soll aber auch ein Ausflugsziel für Touristen werden“, sagte Agro- Geschäftsführer Uwe Naujoks den PNN. Er verwies darauf, dass der Betrieb darum auch den Namen „Park“ trägt. Wann die eigentlich afrikanischen Vögel nach Teltow ziehen, ist derzeit aber noch offen. Die Gesellschaft bemüht sich noch um Fördermittel. Momentan räumt das Unternehmen das Gelände erst einmal auf, damit die Bauarbeiten für die Straußenfarm begonnen werden können. Vor dem Viehstallgelände am Schenkendorfer Weg ist deutlich erkennbar, dass hier noch viel Arbeit erforderlich ist. Die in den 1960er Jahren errichteten Bauten haben durch den Leerstand stark gelitten, die weitere Nutzung war lange unklar.

Kurzzeitig hatte sich die Schützengilde dort eingerichtet. Dann wollte ein Berliner eine Anlage für Tierhaltung und Tiermedizin schaffen. Auch die Tiere der Seehofer Pferdesportler sollten einst ins DDR-Rinderkombinat ziehen. Aber bisher wurde keines der Vorhaben realisiert. Nun will die Agro einen neuen eigenen Plan auf ihrem Gelände verwirklichen. Insgesamt bewirtschaftet sie rund 4000 Hektar Land in der Region. In Saarmund betreibt sie eine Fleischerei.Georg Jopke

Georg Jopke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })