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Potsdam-Mittelmark: Streit um Busgesellschaft

Belziger Verkehrsbetrieb soll Linien übernehmen

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Potsdam-Mittelmark - Die Umstrukturierung des Nahverkehrs im Landkreis gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die von der Verwaltung geplante Gründung eines neuen Verkehrsunternehmens ist bei Kreistagsabgeordneten umstritten. Die neue „Verkehrsgesellschaft Potsdam-Mittelmark mbH“ sollte eigentlich ab 2015 die Buslinien im Landkreis betreiben, die derzeit von der „Havelbus Verkehrsgesellschaft“ bedient werden. Havelbus gehört jeweils zur Hälfte den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland und soll wegen Unstimmigkeiten zwischen den Landkreisen zum Jahresende aufgelöst werden.

Als Grundstock der „Verkehrsgesellschaft Potsdam-Mittelmark“ soll die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft dienen, eine Tochter von Havelbus. Sitz des neuen Unternehmens mit 150 Bussen soll Potsdam-Babelsberg sein. Langfristig soll auch die Verkehrsgesellschaft Belzig, die im Süden des Kreises aktiv ist, in das Unternehmen integriert werden. Dann gäbe es im Landkreis nur noch ein kommunales Verkehrsunternehmen.

Der Ablauf sorgt bei einigen Kreistagsmitgliedern jedoch für Unverständnis: „Es ist nicht ersichtlich, warum die Belziger nicht gleich die Verkehre von Havelbus übernehmen können“, so Ausschussmitglied Christian Sommer (CDU). Auch der Standort in Potsdam sorgt für Kritik bei den Abgeordneten: „Eine Kreisgesellschaft sollte im Kreis bleiben“, so die Beelitzer Abgeordnete Elke Seidel (Grüne). Einen großen Teil der Busse könne man zudem in Beelitz unterbringen. Derzeit hat Havelbus zusätzlich Standorte in Werder (Havel) und Stahnsdorf.

Die Kreisverwaltung möchte mit der Gründung der neuen Verkehrsgesellschaft die Arbeitsabläufe der Belziger Verkehrsbetriebe nicht stören. „Wir wollen erst eine Baustelle beenden, ehe wir die Verschmelzung zu einem Unternehmen angehen“, argumentierte der stellvertretende Landrat Christian Stein (CDU). Auch sei es kaum möglich, das gesamte Unternehmen in Beelitz anzusiedeln. Von hier aus werde derzeit nur ein kleiner Teil des Landkreises bedient.

Über die Beschaffung von fünf Bussen durch den Landkreis herrscht ebenfalls Zwist zwischen den Kreispolitikern und dem Landratsamt. Schließlich sei, wie es von Ausschussmitgliedern hieß, nicht klar, woher die 1,8 Millionen Euro zur Busbeschaffung kommen sollen. eb

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