Potsdam-Mittelmark: Streit um Finanzierung von Sportplatz

Seddiner See - Die Gemeindevertretung von Seddiner See hat am Dienstagabend die Bewilligung von 190000 Euro für den Bau eines Kunstrasenplatzes auf dem Sportplatzgelände des ESV Lok Seddin in nichtöffentlicher Sitzung mit sieben zu sechs Stimmen abgelehnt. Damit bleibe eine Förderung des Platzes aus Mitteln des „Goldenen Plan Ost“ über 100000 Euro fraglich, sagte Benno Knospe vom ESV gestern den PNN. Er vertritt in der Gemeindevertretung die Wählergemeinschaft und hatte den Antrag auf Bewilligung der Kofinanzierung eingebracht. Nun sieht er das gesamte Sportplatz-Projekt (PNN berichteten) gefährdet. „Wenn wir nicht bald etwas tun, können wir den Platz aufgeben. In allen anderen Gemeinden ringsum wird etwas für den Sport getan, nur bei uns nicht", ärgert sich Knospe. Bürgermeister Axel Zinke zeigte sich über diese Aussagen gestern verwundert. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und über eine Stunde debattiert", sagte er den PNN. Der ESV sei aber erst vor zwei Wochen kurzfristig an die Gemeinde herangetreten und habe mitgeteilt, dass noch in diesem Jahr eine Kofinanzierung benötigt werde. Doch 190000 Euro seien keine Bagatellsumme, die man schnell mal bereitstellen könne. „Das Geld könnten wir nur über einen Nachtragshaushalt aus der Rücklage holen", so Zinke. Diese sei jedoch für die Investitionen der Gemeinde in den kommenden Jahre reserviert. Zudem habe sich die Gemeinde zwar dazu bereit erklärt, 250000 Euro der geschätzten Gesamtkosten der Sportplatzsanierung von 1,5 Millionen Euro beizusteuern, das aber über mehrere Jahre gestreckt. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit