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Potsdam-Mittelmark: Streit um Lärmbelastung in Stahnsdorf Beschluss zu Aktionsplan wurde vertagt

Stahnsdorf - Die Fortschreibung der Lärmaktionsplanung hat bei den Stahnsdorfer Gemeindevertretern für reichlich Diskussion gesorgt. Hauptkritikpunkt sind die vorgestellten Zahlen zur Lärmbelastung, die im vergangenen Jahr erhoben wurden.

Von Eva Schmid

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Stahnsdorf - Die Fortschreibung der Lärmaktionsplanung hat bei den Stahnsdorfer Gemeindevertretern für reichlich Diskussion gesorgt. Hauptkritikpunkt sind die vorgestellten Zahlen zur Lärmbelastung, die im vergangenen Jahr erhoben wurden. Sie dürften mit Blick auf die umfassenden Baumaßnahmen in und um Stahnsdorf nicht die Grundlage für künftige Lärmschutzmaßnahmen sein, heißt es aus den Reihen von SPD und CDU.

„Die Zahlen sind unrealistisch, schon jetzt haben wir mehr Verkehr, als dort angegeben wurde“, kritisiert SPD-Fraktionschef Dietmar Otto. Auch CDU-Fraktionvorsitzender Claus-Peter Martensen bekräftigt: „Realistische Zahlen zum Lärm gibt es erst im nächsten Jahr, wenn man absehen kann, wie sich die Verkehrsströme mit der Güterfelder Ortsumgehung entwickeln.“ Auch die Ausbaupläne der Landesstraße 77 und der Rückbau der Landesstraße 76 zwischen Stahnsdorf und dem Güterfelder Eck seien zu berücksichtigen.

„Wichtig ist uns, realistisch einzuschätzen, ob der Verkehr wirklich weniger wird oder sich nur verlagert“, so Martensen. Für den Lärmaktionsplan hat er wenig übrig: „Das ist ein schönes und teures Papier, aber es bringt uns nicht weiter.“ Grundlage eines solchen Lärmaktionsplans, der auf fünf Jahre festgelegt wird, ist die EU-Umgebungslärmrichtlinie. Demnach müssen Lärmbelastungen an großen Verkehrsachsen erfasst werden. Ein Beschluss zum Stahnsdorfer Lärmaktionsplan ist von den Gemeindevertretern am Donnerstag vertagt worden.

Für Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) ist das ärgerlich: „Interessant ist nicht die Statistik, sondern wie man konkret vor Lärm schützen kann.“ Auch die Fraktion Bürger für Bürger befürwortet den Plan. Damit habe man ein Arbeitsinstrument, um gegen Straßenlärm und Fluglärm anzukämpfen, heißt es in einer Mitteilung. „Ich bin gespannt auf weitere Vorschläge, die wir als Gemeinde auch selbst umsetzen können“, so Albers. Vieles liege nicht in der Hand der Kommune: Verkehrsberuhigungen lege der Landkreis fest, Flüsterasphalt biete sich nur auf Landesstraßen an und schalldichte Fenster könnten auch nicht für die Anwohner gekauft werden.

Betroffene Anwohner haben sich zum öffentlich ausgelegten Lärmaktionsplan bisher nicht geäußert. „Ich hoffe, es kommen trotzdem noch Vorschläge“, sagt Martensen. Eva Schmid

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