Potsdam-Mittelmark: Streit um neues Feuerwehrhaus
Bau in Schenkenhorst soll eine Million Euro kosten
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Stahnsdorf – Die Türen sind verzogen, kalte Luft weht ins Depot der Freiwilligen Feuerwehr in Schenkenhorst. Seit Jahren ringen die Helfer um einen Neubau, weil das marode Haus den Anforderungen nicht entspricht: 13 Männer und eine Frau müssen sich im Ernstfall die Umkleide teilen. „Wir waren mal drei Frauen“, sagt Ortswehrführerin Steffi Pitzner. Die anderen sind gegangen. „Sie konnten nicht damit leben, dass ihnen die Männer auf den Hintern schauen.“ Mit dem Neubau sollte alles besser werden. Ob er kommt, scheint nun fraglich.
Am Dienstagabend sind die Entwürfe im Stahnsdorfer Bauausschuss präsentiert worden – prompt stieß das Projekt mit Baukosten von rund einer Million Euro auf Kritik. SPD-Gemeindevertreterin Silke Kuck-Schellhammer bezeichnete den zweigeschossigen Bau samt Fahrzeughalle als überdimensioniert. Grünen-Politiker Thomas Michel gab zu bedenken: „Das ist eine ganze Stange Geld.“ Würde die Million in Schenkenhorst investiert, müsse Stahnsdorf an anderer Stelle sparen – womöglich am Neubau für die Feuerwehr Stahnsdorf, warnte SPD-Politiker Michael Tetzner.
Bei den freiwilligen Helfern kam das nicht gut an. Unterstützung bekamen sie von Schenkenhorsts Ortsvorsitzender Karin Steingräber (Wir Vier). Noch im vergangenen Jahr hatten die Gemeindevertreter im Haushalt die nötige Million reserviert. Nachträglich zu kürzen sei unfair. Die kleine Feuerwehr fahre im Jahr rund 40 Einsätze, lösche Brände in Wäldern und Wiesen. Sie bezeichnete das Vorhaben als „solide und ohne Schnick-Schnack“. Eine endgültige Enscheidung steht noch aus.tor
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