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Potsdam-Mittelmark: Streit um Schlosspark

Rathaus will Grün erhalten, CDU fürchtet Klage

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Stahnsdorf - Keine erfreuliche Nachricht für Investor Erik Rossnagel: Die Stahnsdorfer Gemeindevertreter sollen in den kommenden Wochen über die Änderung der Innenbereichssatzung von Güterfelde abstimmen. In ihrer bisherigen Fassung würde sie dem Terraplan-Geschäftsführer erlauben, neben dem Ausbau des Güterfelder Schlosses zu einer Luxuswohnanlage im Schlosspark vier Neubauten zu errichten. Mit dem Verkauf der Einfamilienhäuser plante er, seine Investitionskosten von rund acht Millionen Euro zu refinanzieren.

Doch um die zusätzliche Bebauung des Schlossparks gibt es heftigen Streit: Die Stahnsdorfer Gemeindevertreter hatten im vergangenen Jahr gegen eine weitere Bebauung des Parks ein Veto eingelegt – zur großen Enttäuschung Rossnagels, denn er hatte Schloss und Grundstück nach eigenen Angaben in der Annahme gekauft, die Häuser bauen zu können. Denn nach der Ortssatzung von 2002 liegt das betreffende Grundstück im Innenbereich von Güterfelde – und darf somit bebaut werden. Im aktuellen Flächennutzungsplan von 2011 ist das Gelände allerdings als Parkanlage ausgewiesen. Zunächst war deshalb auch diskutiert worden, das jüngere Planwerk zu ändern, diese Option aber taucht in der Beschlussvorlage nun nicht mehr auf.

Für den Bauausschuss-Vorsitzenden Claus-Peter Martensen ist der Vorschlag, nun die Innenbereichssatzung ändern zu wollen „ein Schildbürgerstreich“. „Wenn wir dort aus der Bau- wieder eine Grünfläche machen, wird sie zu einer Verhinderungssatzung“, sagte er gegenüber den PNN. Er wäre nicht überrascht, wenn Rossnagel dann gegen die Gemeinde klagen würde. Viel Grün sei auf dem Gelände rund um das Schloss ohnehin nicht mehr zu sehen, das Ganze ähnele derzeit einer Brache. Daraus aber den Schluss zu ziehen, den Park dann auch gleich ganz bebauen zu können, hält Peter Ernst (SPD) für kurzsichtig: Seit DDR-Zeiten sei der Park überwiegend mit Gebüsch zugewachsen. „Das abzuholzen ist kein Verlust, sondern notwendig, um den historischen Park neu zu gestalten“, sagte er und ist überzeugt: Auch für die Lebensqualität der künftigen Bewohner spiele der Park eine entscheidende Rolle. Ariane Lemme

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