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Potsdam-Mittelmark: Streit um Standort für nächsten Spielplatz

Teltows Bürgermeister will Seehof, dabei war der Ruhlsdorfer Platz anvisiert

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Teltows Bürgermeister will Seehof, dabei war der Ruhlsdorfer Platz anvisiert Teltow -  Eigentlich hat das Vorhaben Spielplatz für den Wohnbereich am Ruhlsdorfer Platz in Teltow höchste Priorität. Das geht auch aus einer Liste hervor, die kürzlich von den Stadtverordneten bestätigt wurde. Das Papier ist ein Ergebnis der Agendagruppe „Spielplätze“, die das Angebot für Kinder und Jugendliche in diesem Areal als katastrophal einschätzt. Trotzdem legte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) am Montag in der Sitzung des Sozialausschusses einen Antrag für einen Spielplatz am Grenzstreifen/Marienfelder Anger vor, der in dem Agendapapier nur mit mittelfristiger Priorität ausgewiesen wird. Der Ausschuss lehnte  das Vorhaben jedoch einstimmig ab, da sich nur drei Minuten entfernt auf Berliner Seite bereits ein Spielplatz mit Bolzplatz befindet. Ein weiterer größerer Spielplatz liegt in etwa 700 Metern Entfernung an der Kanalaue und einige kleinere Spielplätze gibt es in den umliegenden Berliner Wohnvierteln. „Wir wollen keine Spielplatzmeile, sondern Angebote dort, wo Bedarf ist“, verwies Ausschusschef Eberhard Derlig (FDP) auf das dringliche Projekt Ruhlsdorfer Platz, das auch im Handlungskonzept festgeschrieben sei. Seehof als grüne Siedlung gehöre außerdem zu den Ecken, wo ein Spielplatz nicht so erforderlich sei wie in der ehemaligen Plattenbausiedlung, meinte Derlig. Auch Cornelia Harnack, sachkundige Bürgerin der PDS-Fraktion und Mitglied der Agenda-Gruppe für Spielplätze betonte, dass es für den Seehofer Spielplatz keine erste Priorität gebe. Die Verwaltung habe sich bei der Agendagruppe lediglich nach den Vorstellungen für das Vorhaben erkundigt. Dass die Verwaltung es nun umsetzen wolle, weil es angeblich keine anderen Vorschläge für neue Standorte gebe, stimmte sie ärgerlich, denn die Agendaliste enthalte drei Plätze mit höchster Priorität. Gereizt reagierten die Ausschussmitglieder aber vor allem auf den Hinweis der Verwaltung, dass die geplanten Mittel in Höhe von 60000 Euro im Nachtragshaushalt gestrichen werden müssten, falls das Seehofer Projekt nicht weitergeplant werden könne. So wollten sie sich nicht unter Druck setzen lassen, meinten sie. Bürgermeister Schmidt lenkte daraufhin ein und lässt nun prüfen, ob die geplanten Gelder doch noch für das Projekt Ruhlsdorfer Platz verwendet werden können: „notfalls als Eigenanteil zu den erhofften Fördermitteln“, so Schmidt. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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