Potsdam-Mittelmark: Streit um Vermarktung im Technopark SPD und CDU wollen höhere Preise erzielen
Stahnsdorf - Nicht verscherbeln, sagen die einen. Nicht leer stehen lassen, die anderen: Über die Höhe der Grundstückspreise für das kommunale Gewerbegebiet an der Ruhlsdorfer Straße ist man sich in Stahnsdorf uneinig.
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Stahnsdorf - Nicht verscherbeln, sagen die einen. Nicht leer stehen lassen, die anderen: Über die Höhe der Grundstückspreise für das kommunale Gewerbegebiet an der Ruhlsdorfer Straße ist man sich in Stahnsdorf uneinig. Auf der jüngsten Gemeindevertretersitzung wurde über den Kaufpreis eines Grundstücks heftig debattiert.
Hintergrund sind Verhandlungen mit einer Firma aus Teltow: Auf mehr als 2500 Quadratmetern will sich das Unternehmen, das unter anderem PET-Flaschen, Bobbycars und Shampooflaschen herstellt, im Technopark ansiedeln. Bürgermeister Bernd Albers (BfB), der für die Vermarktung des Geländes zuständig ist, hat der Firma einen Preis von 75 Euro pro Quadratmeter angeboten. Doch das ist der SPD und der CDU zu wenig.
„Es handelt sich um ein Filetstück direkt an der Ruhlsdorfer Straße“, sagte SPD-Gemeindevertreter Dietmar Otto gegenüber den PNN. Für Grundstücke im hinteren Bereich des Gewerbeparks könne ein solcher Preis verlangt werden. Laut Otto sei das vordere Grundstück aber 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter mehr wert. „Wir brauchen das Geld für unsere Schule oder die Feuerwehr.“ Ansiedlungen im Gewerbepark wolle man nicht verhindern, jedoch solle der Bürgemeister nochmals mit der Firma nachverhandeln. Sollte sie nicht bereit sein, mehr zu zahlen, könne sie auch in den hinteren Teil des Technoparks.
Anfang der 90er-Jahre hatte sich die Gemeinde hoch verschuldet, um Gewerbetreibende anzulocken. Doch sie kamen nicht, auf dem einstigen Acker herrschte lange Zeit Leere. Erst in den letzten Jahren siedelten sich kleine bis mittelständische Unternehmen an. Heute sind noch rund 35 Prozent der Flächen frei.
„Wir sollten alles tun, um nicht die Unternehmen zu vergraulen, die zu uns kommen wollen“, kritisierte Gerold Maelzer (BfB). Man müsse wissen, was man wolle: „Ein paar Tausend Euro mehr oder ein Grundstück, das ewig leer bleibt.“ Bei der bisherigen Vermarktung habe es nie eine Rolle gespielt, wie nah oder fern das Grundstück von der Ruhlsdorfer Straße entfernt liegt. Der Rückzieher werfe ein schlechtes Licht auf die Gemeinde: „So einen Umgang mit Gewerbetreibenden können wir uns nicht leisten“, so der BfB-Gemeindevertreter. Maelzer will den Antrag zum Verkauf erneut den Gemeindevertretern vorlegen. es
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