Potsdam-Mittelmark: Streng nach Plan
Landschaftsgeprägtes Bauen in Werder
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Werder (Havel) - Werders Bauausschuss richtet sich bei der Bewertung von Bauvorhaben inzwischen streng nach dem neuen Flächennutzungsplan (FNP): So wurde in der jüngsten Ausschusssitzung ein Antrag befürwortet, vier Einfamilienhäuser zwischen Schwalbenbergweg und Am Plessower See zu bauen. Der Abstand zwischen den beiden Straßen beträgt bis zu 500 Meter, bebaut sind meist nur die Straßenfronten. Der FNP sieht hier „Wohnbauflächen mit landschaftlicher Prägung“ vor, in den riesigen Gärten ist Platz für über 50 Häuser. Allerdings ist die Zuwegung ungeklärt. Sinnvoll fände das Rathaus einen dritten Straßenzug – im aktuellen Fall soll die Erschließung über den Schwalbenbergweg erfolgen. Soweit dabei kein Baurecht verletzt wird, sieht der Bauausschuss kein Problem – selbst wenn sich Nachahmer finden sollten.
In einem zweiten Fall hat der Ausschuss die Bebauung abgelehnt: In der Adolf-Damaschke-Straße hat ein Eigentümer beantragt, auf 882 Quadratmeter drei Doppelhäuser zu errichten. Der Flächennutzungsplan sieht auch hier landschaftsgeprägtes Wohnen vor, zumindest 700-Quadratmeter-Grundstücke sind demnach zu gewährleisten, wie es hieß.
Fall Drei könnte für einen Schwarzbauer böse ausgehen: Er hat eine Doppelgarage und ein Bootshaus an der B 1 am Havelufer zwischen Baumgartenbrück und Strengbrücke errichtet – im Außenbereich, im Landschaftsschutzgebiet und in der 50-Meter-Uferzone. Gegen einen Kompromissvorschlag vom vorigen Jahr, das Bootshaus stehenzulassen, die Garage aber abzureißen, hat der Eigentümer geklagt. Das Gericht hofft auf einen Vergleich. Doch die Hälfte des Bauausschusses sprach sich nunmehr dafür aus, auch das Bootshaus abzureißen. hkx
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