Potsdam-Mittelmark: Strom aus dem Flämingfließ
„Innovationspreis Erneuerbare Energien 2010“ wird am Samstag in Petzow übergeben
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Bad Belzig / Werder (Havel) - Im Fläming sprudeln die Ideen: Die vier Preisträger des „Innovationspreises Erneuerbare Energien 2010“ kommen durchweg aus der Fläming-Region. Nächsten Samstag werden sie im Rahmen des Sanddorn-Erntefestes in Petzow ihre Preise in Empfang nehmen. Wie im vorigen Jahr bewarben sich elf Teilnehmer mit ihren Umweltprojekten. Den ersten Preis wird Otto Schmücker aus Ziesar für eine „Wasserkraftanlage Eulenmühle“ erhalten. Durch den Wiederaufbau der Eulenmühle knüpfe Schmücker an die Tradition an, Flämingfließe zur Energiegewinnung zu nutzen. Die Leistung seiner Wassermühle liegt bei 10 bis 15 Kilowatt. Jens-Uwe Heinrich-Gerlach war von seinem zweiten Platz überrascht. Der Borkwalder und seine Familie haben die Jury durch den ganzheitlichen Ansatz, mit dem energetische Belange in das Leben der Familie integriert wurden, überzeugt. Die Familie muss nur noch 22 Euro im Monat für Wärme und Warmwasser aufwenden.
Der dritte Preis wurde von der Jury an zwei Personen vergeben. Zum einen an das Ingenieurbüro Schiller aus Bad Belzig für das Projekt „Von der Energieschleuder zum Energie erzeugenden Haus“, zum anderen an Fredi Lüdecke aus Reetz, einem Ortsteil von Wiesenburg. Lüdeckes Projekt könnte Schule machen: Er hat transparente Kunststoffhohlkammerplatten für die Aufbereitung von Warmwasser entwickelt. Die Erfindung wurde zum Patent angemeldet. Der Gastwirt war früher Elektriker und schon immer ein Tüftler. Die Abdeckung des Wintergartens brachte ihn auf die Idee, Kunststoffkammerplatten zur Warmwassergewinnung zu bauen.
Die ersten Versuche machte er noch mit einem Wasserschlauch, der an eine solche Abdeckung angeschlossen war. „Ich weiß, dass es funktioniert, allerdings kann ich es mit meinen Mittel nicht zur Serienreife bringen“, sagt Lüdecke und hofft, dass jemand eine Lizenz erwirbt.
Die eher symbolische Preise wird Landrat Wolfgang Blasig am Samstag persönlich überreichen. Sie sind mit 800, 500 und zweimal 250 Euro dotiert, eine Jury aus Vertretern aus dem Umweltausschuss des Kreistages entschied über die Vergabe. Institutionelle Bewerber, wie die Stadt Teltow oder die Wohnungsgesellschaft Stahnsdorf, blieben diesmal auf der Strecke. Teltow hatte sich mit seinem Klimaschutzkonzept beworben – die erste Kommune im Kreis, die ein solches Konzept hat. Die Stahnsdorfer Wohnungsgesellschaft hatte ein eigenes Blockheizkraftwerk für 540 Wohn- und Gewerbeeinheiten errichtet. Andreas Koska
Andreas Koska
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