Potsdam-Mittelmark: Stützen der Stromversorgung
Hochspannungsleitung zwischen Großbeeren und Geltow wird komplett ersetzt – eine „Puzzlearbeit“
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Schwielowsee - Tonnenschwere Gittermasten werden derzeit zwischen Großbeeren und Geltow aus Einzelteilen aus feuerverzinktem Stahl zusammengefügt. Die Eonedis ist seit mehreren Monaten dabei, ihr derzeit größtes Investitionsvorhaben umzusetzen. Für sieben Millionen Euro wird in drei Bauabschnitten die Hochspannungsleitung im Netzabschnitt zwischen Großbeeren und Geltow komplett erneuert. Das umfasst Fundamente, Masten, Isolierung und „Beseilung“ – die eigentlichen hängenden Stromkabel. Für weitere vier Millionen Euro wird auch das Umspannwerk in Geltow mit neuer Technik versehen.
Durch die Nutzung der bestehenden Trasse werden die „Eingriffe in die Umwelt auf ein absolutes Mindestmaß reduziert“, versicherte Firmensprecher Jörg-Uwe Kuberski gestern gegenüber den PNN. Eine feste Standdauer gäbe es nicht für derartige Anlagen. „Aber die Grenze der Wirtschaftlichkeit war nun erreicht. Nicht alle Technik ist unbegrenzt aufbaubar.“
Die alten Hochspannungsmasten sind bereits abgerissen, sie stammten aus dem Jahr 1937. Durch das bestehende Stromnetz könne während der Sanierung die Versorgung aller Stromabnehmer kontinuierlich gewährleistet werden, die Kapazitäten werden umgeleitet.
Zur Standsicherheit befragt versicherte Kuberski, dass selbst bei den großen Stürmen der letzten Jahre im Geschäftsbereich zwischen Lausitz und Kap Arkona kein Mast abgeknickt sei. Die Bauart sei der des Eiffelturmes gleich – und der stünde „doch noch länger“.
Der erste Bauabschnitt von Großbeeren bis zum Abzweig Potsdam-Süd in der Gemarkung Nudow ist mit der drei Kilometer langen „Stichleitung“ nach Potsdam-Süd bereits fertiggestellt. Die Arbeiten können nur schrittweise erfolgen. Sofern die Witterung es zulässt, soll bis Ende Januar der zweite Bauabschnitt zwischen dem Abzweig Potsdam-Süd und dem Abzweig Seddin fertiggestellt sein.
Dabei muss die Wetzlarer Bahn gekreuzt werden, was mit der Bahn-AG zu koordinieren ist. Die Montage der Gittermasten aus Einzelteilen erfolgt vor Ort. „Das ist Puzzlearbeit“, war gestern von Projektleiter Joachim Baumgart zu hören. Bauausführende Firma ist die SAG GmbH Gifhorn. Sind mehrere Masten fertig vormontiert, erfolgt die Aufstellung von fünf bis sechs Exemplaren in einer Woche mit einem Autokran.
Die zu ersetzende 110-Kilovolt-Freileitung mit einer Gesamtlänge von 21,5 Kilometern „ist eine der Stützen der Elektrizitätsversorgung für die Landeshauptstadt Potsdam, den Großraum Teltow und den Großraum Seddin, Michendorf und Beelitz“, sagte Kuberski. Der „Versorgungseffekt“ erreiche auch den künftigen Flughafen BBI in Schönefeld. Mit der Sanierung werde durch stärkere Kabel auch die Leistung erhöht. Ute Kaupke
Ute Kaupke
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