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VERKEHR: Südlicher Berliner Ring Mittwochvormittag zwei Stunden dicht

UPDATE. Wegen einer Bombenentschärfung wird die A10 zwischen Autobahndreieck Potsdam und der Abfahrt Michendorf am Mittwoch ab 9.30 für gesperrt. Es ist mit einem Verkehrschaos zu rechnen.

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Schwielowsee - Wieder einmal sorgt eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig für einen Ausnahmezustand in der Region Ferch. Sie soll am heutigen Mittwoch zwischen 9.30 und 11.30 Uhr entschärft werden. In dieser Zeit muss die A10 zwischen Dreieck Potsdam und dem Anschluss Michendorf vollständig gesperrt werden. Für die RB 22 von Michendorf über Schwielowsee nach Potsdam gibt es Schienenersatzverkehr. Siedlungsgebiete seien nicht Gefahr, auf Evakuierungen könne verzichtet werden, sagte Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) gestern den PNN auf Anfrage.
Gefunden wurde die Bombe am Dienstag in der Nähe des südlichen Berliner Rings A 10 nicht weit entfernt vom kleinen Bahnhof Ferch-Lienewitz. Es handele sich um eine englische 250-Kilogramm-Fliegerbombe, sagte Karsten Gericke, Sachgebietsleiter für Ordnung und Sicherheit in der Gemeindeverwaltung Schwielowsee, gestern den PNN. Ihr Fund ist kein Zufall, denn im Vorfeld geplanter Forstarbeiten werden die angrenzenden Wälder derzeit gezielt abgesucht. In den vergangenen Jahre sind im Wald zwischen Ferch und dem weitläufigen Rangierbahnhof Seddin bereits eine Vielzahl von Bomben gefunden und gesprengt oder entschärft worden. Bekannt ist, dass der Rangierbahnhof im 2. Weltkrieg eines der Hauptangriffsziele der Alliierten war und dass in den letzten Kriegstagen heftige Kämpfe im Wald bei Seddin und Ferch tobten.
Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wollen versuchen, die am Dienstag gefundene Bombe zu entschärfen. Die Autobahn liegt nur etwa 50 Meter von der Fundstelle entfernt und könnte durch eine Sprengung erheblichen Schaden nehmen.
Laut Polizeisprecher Heiko Schmidt muss der Berliner Ring zwischen der Abfahrt Michendorf und dem Autobahndreieck Potsdam in beiden Richtungen gesperrt werden. Damit ist der meistbefahrenste Autobahnabschnitt Ostdeutschlands und eine der wichtigsten Ost-West-Tangenten betroffen. Die Anschlussstelle Ferch sowie die Landstraße zwischen Ferch und Neuseddin sind ebenfalls geschlossen. Die Polizei rechnet deshalb mir erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staus. Empfohlen wird, die Region möglichst weiträumig zu umfahren. Von der Alternativstrecke über die B 246 durch Beelitz wird abgeraten, da dort noch immer an der Ortsdurchfahrt gebaut wird. Für Schwerlastverkehr ist sie vollständig gesperrt.
Zwischen Michendorf und Potsdam-Hauptbahnhof fahren in der Sperrzeit zudem bis etwa 12 Uhr keine Züge der Regionalbahn-Linie 22. Als Alternative empfiehlt die Deutsche Bahn die Buslinien 607 (Potsdam-Caputh-Ferch Lienewitz) und 643 (Potsdam-Seddin-Michendorf).

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