Potsdam-Mittelmark: Surfen, ohne nass zu werden
Bunte Segel auf gefrorener Havel
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Werder - Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Werderanern am Wochenende: Trotz schneidender Kälte und einer zugefrorenen Havel zogen Surfer ihre Kreise vor der Insel. Als kleine „Hommage" an den Sommer hatte der Windsurf-Verein Werder zum bunten Treiben auf dem gefrorenen Wasser eingeladen und den ersten „Werderaner Eissurf-Pokal“ ausgelobt.
Die Idee dazu hege der Verein schon seit Jahren, berichtet der Vorsitzende Steffen Königer. Am vergangenen Mittwoch erst habe man sich kurzum entschieden, dieses Vorhaben umzusetzen. So wurde bis zum Sonnabend in den Hobbyräumen der Wassersportler getüftelt und gebastelt, denn ein herkömmliches Surfbrett verspricht kein Vorankommen auf dem Eis. „Manche haben Skateboards umfunktioniert“, erzählt Königer. Er selbst hatte sich eine Konstruktion mit auf Drehgelenken gelagerten Kufen angefertigt.
Die 14 Teilnehmer mussten sich über mehrere Runden nach vorn kämpfen, ein mit Bojen abgesteckter Kreis zwischen Wildpark und Werder bildete die Wettkampfstrecke. Dabei wurden Geschwindigkeiten von bis zu 38 Stundenkilometern erreicht. Sieger wurde schließlich der Werderaner Jens Müller. Eine Urkunde für das „schönste“ Surfbrett bekam WSV-Mitglied Tilo Grahl.
Für diesen Winter wird es wohl das letzte Wochenende auf dem Eis gewesen sein, vermutet Königer im Hinblick auf steigende Temperaturen. Dennoch soll die Eissurf-Regatta in der Blütenstadt Tradition werden. Aber vorerst freuen sich die Werderaner Surfer wieder auf wärmere Tage. „Eissurfen macht zwar auch Spaß, ist aber noch längst nicht so gut wie die Sommer-Variante.“ TL
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