Potsdam-Mittelmark: Täglich Briefe
Breite Bürgerbeteiligung bei Anwohnerparkzone
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Werder (Havel) - Bei der geplanten Anwohnerparkzone für Werders Inselstadt wird Bürgerbeteiligung groß geschrieben. Die Stadt hat die Insulaner vor fünf Tagen mittels Postwurfsendungen über das Projekt informiert und um Anregungen gebeten. „Täglich treffen Briefe dazu bei uns ein“, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß. Sie sollen „gesichtet und gewichtet“ werden. Im Januar ist eine Einwohnerversammlung geplant. „Sympathisch“ nannte Saß den Vorschlag eines Werderaner Wirts, außerhalb der Saison das Parken wieder freizugeben. „Allen werden wir es trotzdem nicht recht machen können“, fürchtet sie.
Mit der Anwohnerparkzone soll dem Verkehrschaos in der Altstadt, besonders in der Tourismussaison, entgegengewirkt werden. Auf der Inselstadt sollen nur noch Anwohner mit Parkausweis parken dürfen. Der Vorschlag geht auf die CDU zurück. Mit der Parkzone würde sich Werder von einem älteren Beschluss verabschieden, dass überall kostenlos geparkt werden kann. Der Anwohnerparkausweis würde 30 Euro im Jahr kosten.
In der Bauausschusssitzung am Montagabend herrschte zwar grundsätzlich Einigkeit, dass es keine bessere Lösung gibt. Allerdings entstand die Frage, ob man auf die Gebühren nicht verzichten soll? „Wir wollen ja nicht Kasse machen, sondern etwas gegen das Chaos tun“, sagte der sachkundige Bürger Carsten Mendling. Bauamtsleiter Axel Wolf nannte 30 Euro – gemessen am Aufwand – allerdings „moderat“. Die Stadt geht von mindestens 7200 Euro Jahreseinnahmen aus. Die Beschilderung kostet zwar nur 3500 Euro. Bauausschusschef Wolfgang Gäding (CDU) betonte aber, dass Kosten auch bei der Erstellung der Parkausweise entstehen. „Und es muss Kontrollen geben, sonst ist es sinnlos.“
Zurzeit werden drei Varianten diskutiert. Variante 1: In der Anwohnerparkzone werden Parkbereiche für Besucher ausgewiesen, in denen sie bis zu zwei Stunden stehen dürfen. Variante 2: Generell darf bis zu zwei Stunden, auch ohne Anwohnerparkausweis, geparkt werden. Variante 3: Besucher werden generell auf die Parkflächen vor der Insel (Hartplatz) abgewiesen. Nur auf dem Kirchplatz und auf den Werderwiesen werden Besucherparkplätze geschaffen, die aber nicht beworben werden. Rathaus und Stadtverordnete sympathisieren überwiegend mit der letzten Variante. Henry Klix
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