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Potsdam-Mittelmark: TAN nimmt Kurs auf Zweckverband

Gründung bis April 2004 geplant / Lob für TAN-Chef Brügmann

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Gründung bis April 2004 geplant / Lob für TAN-Chef Brügmann Beelitz/Seddiner See - Die Trinkwasserversorgung- und Abwasserentsorgung Nieplitz GmbH ist fit für den Zweckverband. Voraussichtlich bis April nächsten Jahres soll der Tochter der Gemeinde Seddiner See und der Stadt Beelitz ein Zweckverband zur Seite gestellt werden, wie gestern aus beiden Kommunen verlautete. Davon erhofft man sich steuerlicher Vorteile, die sich mittelfristig auch auf die Gebühren auswirken könnten. Die Beelitzer CDU geht von einem Sparpotenzial von 245000 Euro aus. Für den Neustart erhofft man sich Fördermittel des Landes von etwa 70000 Euro. Noch im Januar soll den Kommunalvertretungen ein Satzungsentwurf für die Zweckverbandsbildung vorgelegt werden, sagte der Bürgermeister von Seddiner See, Axel Zinke. Lob gibt es unisono für die Vorarbeit, die dafür durch den neuen TAN-Geschäftsführer Karl-Heinz Brügmann geleistet wurde. Brügmann hatte die schlingernde Gesellschaft vor anderthalb Jahren übernommen und seitdem „Ordnung in die Zahlen gebracht“, so der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin. So gibt es nunmehr auch keine Verpflichtungen der Gesellschafter mehr gegenüber der TAN. Wegen zu geringer Abwassergebühren musste Beelitz zuvor erhebliche Nachzahlungen leisten. Besonders über die Kosten der TAN-Dienstleistungen herrschte jahrelang große Unklarheit. Das war einer der Gründe, warum Brügmanns Vorgänger Enrico Liewald im April 2003 seinen Hut nehmen musste. Gemeinhin sind die so genannten Betriebsführerentgelte die Voraussetzung, um die Gebühren korrekt berechnen zu können. Brügmann legte erstmals im Februar eine genaue Kostenaufschlüsselung für das Jahr 2004 vor. Im Dezember erfuhren die Kommunalvertreter von Beelitz und Seddiner See dann, was sie die TAN im kommenden Jahr kosten wird: 4 und 1,2 Millionen Euro. Auf dieser Grundlage wurden auch die Wasser- und Abwassergebühren festgelegt. „So ist es im Betriebsführungsvertrag auch vorgesehen“, sagte Bürgermeister Zinke. Ein weiterer Erfolg Brügmanns: Er stellte mehr Gebührengerechtigkeit für Grubenentleerer in Beelitz und Seddiner See her. Dazu wird ab Januar der so genannte Frischwassermaßstab eingeführt. Künftig wird für die Grubenentsorgungsgebühr das gelieferte Trinkwasser, nicht das abgeholte Fäkalwasser, angesetzt. Bürger mit Hausbrunnen bekommen ab Januar von der TAN Wasserzähler eingebaut, die Kosten werden durch die TAN übernommen. Allein in Beelitz sind über 500 Grundstücke betroffen. Mit eigenen Zählern können Gartenwasser oder Tiertränken zum Abzug gebracht werden. Brügmann möchte damit dem Umstand begegnen, dass TAN-Kunden undichte Klärgruben haben. Ortsteile wie Reesdorf oder Schäpe sind noch nicht am zentralen Netz angeschlossen. Ortsbürgermeisterin Gabriele Rennebarth (CDU) sieht allerdings schwarz, was die Bereitschaft der Bürger anbetrifft, die TAN-Handwerker auf die Grundstücke zu lassen. Dabei liegt der Vorteil auf der Hand: Im Ergebnis werden Grubenentleerer im nächsten Jahr weniger zu bezahlen haben. In Beelitz sinkt die Entleerungsgebühr von 6,95 auf 5 Euro, in Seddiner See von 6,95 auf 5,52 Euro. Der Grund: „Bislang gab es Preisverzerrungen. Wer eine normgerechte Grube hat, zahlte indirekt für die anderen mit“, sagt Brügmann. Bei manchen Gruben sei nur die Hälfte des verbrauchten Trinkwassers abgefahren worden. Auch bei den Abwasser- und Trinkwassergebühren gibt es Veränderungen. Letztmalig wird es in Beelitz und Seddiner See im nächsten Jahr unterschiedliche Gebühren geben, mit Gründung des Zweckverbands ist eine Vereinheitlichung geplant. Unterschiedlich sind die Gebühren laut Brügmann deshalb, weil auch die umzulegenden Investitionen in den Kommunen, zum Beispiel in die Abwassererschließung, unterschiedlicher Natur waren und sind. Im Zweckverband sollen keine Unterschiede mehr gemacht werden, die erforderlichen Investitionen werden von allen TAN-Kunden getragen. Derzeit sehen die Preise wie folgt aus: In Beelitz sinkt die Abwassergebühr im kommenden Jahr um 10 Cent auf 4,51 Euro, die Trinkwassergebühr steigt um 2 Cent auf 1,21 Euro. In Seddiner See steigt die Abwassergebühr von 4,49 auf 4,51 Euro, der Trinkwasserpreis bleibt mit 1,52 Euro stabil. Unklar ist, wie im Zweckverband mit den Grundgebühren umgegangen wird: Während in Seddiner See zur Zeit die Zahl der Anschlüsse zugrunde gelegt wird, zählt in Beelitz seit einem halben Jahr die Zahl der Haushalte beziehungsweise Gewerbe, die einen Anschluss nutzen. In Beelitz werden pro „Wirtschaftseinheit“ derzeit 114 Euro Grundgebühr für Abwasser gezahlt, in Seddiner See 60 Euro pro Anschluss, was besonders den Bewohnern der Mietshäuser in Neuseddin zugute kommt. Die Trinkwassergrundgebühr beträgt in beiden Kommunen 40 Euro. Bei allen Fortschritten: Auf einige Diskussionen zum Zweckverband bereitet man sich noch vor. Henry Klix, Winfried Gutzeit

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