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Potsdam-Mittelmark: Teltow auf Verfolgungsjagd und Signale der Erneuerung

Wie soll es weiter gehen mit der historischen Innenstadt? – Ein Informationsabend mit dem Sanierungsträger

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Wie soll es weiter gehen mit der historischen Innenstadt? – Ein Informationsabend mit dem Sanierungsträger Von Kirsten Graulich Teltow. Warum sind Beelitz und Fürstenwalde bei der Sanierung ihrer Altstädte bereits weiter als unsere Stadt? Einige Male wurde diese Frage dem Sanierungsträger complan am Montagabend von Teltowern gestellt, die sich über die neue Rahmenplanung im Sanierungsgebiet Altstadt informieren wollten. In der Tat hat Teltow wesentlich später mit der Stadterneuerung begonnen als andere Kommunen, erklärte Projektleiter Eckhard Hasler den etwa 60 interessierten Einwohnern, die zum Informationsabend in die Aula der Grundschule II gekommen waren. „Aber Teltow hat inzwischen aufgeholt“, verwies Hasler anhand einer Fotodokumentation auf mehrere gelungene Sanierungen in der Altstadt. Obwohl die sanierten Gebäude mit zumeist hellgelben Fassaden optisch schon sichtbare Signale für Erneuerung setzen, werden sie im Alltag oft übersehen. So manches Kleinod, wie in der Alten Potsdamer Straße 7 gehört dazu und erinnert mit seinem mehrflügeligen Holztor an typische Ackerbürger-Idylle. Oftmals sind heute auch noch die alten Nutzungsstrukturen der Bauern- und Gewerbehöfe mit Hofgarten erhalten geblieben. Und so setzt die neue Rahmenplanung auf diese Tradition von Wohnen und kleinteiligem Gewerbe in der Altstadt. Das ehrgeizige Sanierungsziel soll bis 2010 erreicht werden, blieb Hasler trotz vieler Zweifler aus dem Publikum optimistisch. Auch der Durchgangsverkehr sollen aus der Altstadt herausgehalten werden, und als verkehrsberuhigter Bereich ist die Neue Straße vorgesehen, in der nur noch Anlieferungen und Radfahren gestattet sein werden. Zum Verdruss der Radfahrer bleibt das mittelalterliche Pflaster erhalten, das bereits in vielen anderen Städten verschwunden ist, was aber dort inzwischen nicht nur von Touristen bedauert wird. Hasler illustrierte die Altstadt als gesellschaftliches und kulturelles Zentrum. „Das dürften aber keine neuen Erkenntnisse sein“, stellte ein Anwohner im Hinblick auf identische Ziele der ersten Planung fest. Hasler erklärte, es sei schwierig, Investoren für die Sanierung von Altbausubstanz zu gewinnen. Noch bis 2008 können Fördermittel beantragt werden, doch nicht jedes Gebäude würde davon profitieren, denn nur etwa 25 Häuser stünden auf der Denkmalliste. Zudem hätten einige private Eigentümer überhöhte Vorstellungen von Verkaufspreisen, doch tatsächlich seien viele Objekte nicht sehr attraktiv. Das gelte vor allem für den Bereich der Potsdamer Straße, die aufgrund der stark frequentierten Verkehrsader besonders laut sei, so Hasler. Trotzdem ist es complan gelungen einige Interessenten zu finden, die sich in diesem Bereich mit einem Mix aus Gewerbe und Wohnen ansiedeln wollen. Außerdem soll die Potsdamer Straße durch Bäume und neu gestaltete Gehwege aufgewertet werden. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) erhofft sich eine verkehrliche Entlastung vor allem vom Spangensystem. Auch die neuen Parkplätze am Zeppelinufer und an der Badstraße sollen den Autoverkehr von der Innenstadt fern halten. Zusätzlich baut das Reha-Zentrum für seine Mitarbeiter und Patienten einen eigenen Parkplatz. Zur attraktiven Altstadt gehört auch die „grüne Lunge“. Deshalb soll zur Kanalaue, neben der Badstraße, ein weiterer Weg hinterm Pfarrhaus führen. und am südlichen Altstadtrand ist geplant, einen historischen Weg in die Buschwiesen zu erneuern. Da die Stadt am Wasser liege, würden sich hier viele Freizeitmöglichkeiten anbieten, meinte der Vorsitzende des Heimatvereins Peter Jaeckel und schlug vor, eine Uferpromenade von der Jahnstraße bis zur Zeppelinstraße zu bauen. Ebenso sei die Kanalaue ideal für eine Festwiese, so Jaeckel.

Kirsten Graulich

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