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Potsdam-Mittelmark: Teltow gibt grünes Licht für Windkraftanlagen
2014 sollen sich fünf Räder auf den Rieselfeldern drehen. Die Berliner Stadtgüter sehen sich durch die Teltower Stadtverordneten bestärkt. Doch es gibt auch Kritik.
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Teltow / Stahnsdorf - Wo einst im Süden von Teltow das Berliner Abwasser versickerte, soll schon im kommenden Jahr Strom für die benachbarte Hauptstadt produziert werden. Die Berliner Stadtgüter sehen sich durch einen Beschluss der Teltower Stadtverordneten bestärkt, ihr lange umstrittenes Windkraftprojekt auf den früheren Rieselfeldern der Region Teltow umsetzten zu können. Das sagte Stadtgüterchef Peter Hecktor gestern gegenüber den PNN. Der Bauantrag für die fünf geplanten, bis zu 175 Meter hohen Windkrafträder sei gestellt. Im Jahr 2014 sei mit dem Baustart zu rechnen.
In ihrer jüngsten Sitzung hatten die Stadtverordneten ohne Gegenstimme den Abwägungsbeschluss zum sachlichen Teil-Flächennutzungsplan „Windenergienutzung“ beschlossen. Damit gaben sie grünes Licht für den Bau der fünf Anlagen. Sie sind Teil eines größer geplanten Windparks mit bis zu 22 Rädern, die sich auch auf den einstigen Rieselfeldern bei Stahnsdorf drehen sollen. In den Stahnsdorfer Ortsteilen Sputendorf und Schenkenhorst wird seit Jahren gegen die Pläne gekämpft. Selbst Stadtgüterchef Hecktor rechnet inzwischen nicht mehr damit, alle der auf den Stahnsdorfer Flächen geplanten Anlagen verwirklichen zu können. Trotzdem sieht er es als einen ersten guten Schritt an, dass zumindest Teltow dem Bau von fünf Anlagen zugestimmt habe.
Mehr zu diesem Thema lesen Sie am Wochenende in den POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN. „Jetzt müssen wir die ersten Pflöcke einschlagen“, sagte Hecktor. Die Bedingungen, um in die Windkraft zu investieren, seien nie besser gewesen. Die Preise für die Anlagen seien niedrig, ebenso die Kreditzinsen. Selbst die geringe Zahl von Anlagen sei rentabel. Die ersten Strommühlen könnten zudem die Argumentation der Stadtgüter und der Investoren stärken, dass weitere Anlagen sich vor allem dort lohnen, wo welche vorhanden sind.
In Stahnsdorf ist die Teltower Entscheidung umstritten. Karin Steingräber (Wir Vier), Ortsvorsteherin von Schenkenhorst, kann nur den Kopf schütteln. „Die Teltower wissen noch gar nicht, was auf sie zukommt.“
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